Accuser - Diabolic (12.04.2013)

Accuser, die Vorzeige Thrash Metaller aus Siegen betreten erstmals 1986 die Bühne. 10 Jahre lang spielen die Mannen zahlreiche Konzerte und können mit ihrer musikalischen Auslegung von Thrash Metal das Publikum begeistern. 2008 erscheinen Accuser dann wieder auf der Bildfläche, ohne wirklich verschwunden gewesen zu sein, denn als "Scartribe" wurden neue Songs geschrieben und so manches Konzert gespielt. Ende 2008 entschied sich die Band den Namen Accuser wieder anzunehmen. Die Band zeigt in ihrem Sound, dass sie zunehmend melodischer werden, aber nichts von den treibenden Riffs und ihrem aggressiven Gesang verloren haben. Zudem macht sich die lange und ausdauernde Spielleidenschaft bemerkbar, was der Band zu Gute kommt. Im April 2013 veröffentlichen sie das Album Diabolic, welches ich schon lange erwartet hatte und um das es in diesem Review gehen soll.

Knapp ein halbes Jahr nach ihrem Erscheinen, halte ich endlich den Silberling von Accuser in den Händen, der auf den klangvollen Namen "Diabolic" hört, ich bin gespannt, was mich Neues von den Siegener Mannen erwartet. Tief und dumpf hallen mir die ersten Töne entgegen, gepaart mit leichtem Gitarrenspiel und melodiösen Klängen, die sich zu einem Höhepunkt steigern. "Apocalyptic Decay" brennt nach dem Intro heißer als Napalm, denn die Riffs sind schnell und hart gesetzt, der Gesang ist düster und diabolisch, was ja allein durch den Namen des Albums schon fast zu erwarten gewesen wäre. Man muss hier zwar einschränken, dass musikalisch nicht das Rad neu erfunden wird, trotzdem geht der Song kräftig in die Nackenmuskeln. "Diabolic" sprengt einem die Gehörgänge frei, denn das Schlagzeug und die Gitarren, entfachen wahre Stürme, der Namensgeber des Silberlings macht sich sehr gut. Trotz der hohen Geschwindigkeit, behält der Titel eine gewisse melodiöse Note bei, auch hier kann es zu Nebenwirkungen kommen, wie Bangernacken. Diabolic ist ein unbedingtes Muss für Freunde des lauten, harten und schnellen Thrash Metals. "Cannibal Insanity" bricht fast durch die Boxen, auch hier sind die Riffs sehr schnell und hart gesetzt, der Gesang peitscht den Song noch zusätzlich auf. Das Schlagzeug schießt immer wieder Salven in Richtung der Lautsprecher. Sehr geil gesetzt sind die Zwischenelemente im Gesang und die rein instrumentalen Übergänge. Cannibal Insanity ist durch einen treibenden Sound geprägt und immer wieder ganz nette Gitarrenparts. "Deification" ist sehr aggressive gehalten, Bass und Drums galoppieren, die Shoutings unterstreichen den Sound und mit einmaligem Hören, ist man hier nicht bedient, denn der Song birgt ein gewaltiges Suchtpotential. Eigentlich sollte auf dem Album der Wahrhinweis stehen "Nur in geringer Dosis zu sich nehmen". Auch mit "Dethroned" gönnen mir die Mannen von Accuser keine Pause und so fliegen mir die Sounds und Drum-Salven nur so um die Ohren. Hier zeigt der Silberling, dass es durchaus möglich ist auf einem Album 110% zu geben und das durchgängig. Ich für meinen Teil mag das Album nach den ersten fünf Songs schon und kann sagen, das es ein Highlight in 2013 für mich ist. Denn Accuser zeigen wo der Hammer hängt und spielen so manchen Part gekonnt melodisch aus. "Beyond the Blackness" wird bewusst durch den Tieftöner bestimmt, bevor ein wahres Unwetter losbricht. Es ist wie bei allen Vorgängern auch sehr laut, sehr schnell und vor Allem sehr aggressive. Bei "Save your Legend" hätte ich nun aufgrund des Titels einen epischen Sound mit Chören und Harfen erwartet und helle Gesänge. Aber mal Spaß bei Seite, was ich bekomme ist ein gewaltiger musikalischer Tritt in die Eier und den auch noch mit Anlauf. Die einzelnen Parts sind zwar minimal langsamer gehalten, trotzdem gilt hier, es werden keine Gefangenen gemacht und so geht es mit voller Kraft nach vorne. Gut gesetzt sind die lang gezogenen Zwischenspiele der Gitarren und des Schlagzeugs. Mit "Immortal Aggression" schaffen es Accuser noch einmal mich zu überraschen, denn auch wenn sich der Track nur unwesentlich von den Vorgängern unterscheidet, so hat man doch das Gefühl eine Mischung aus Oldschool Death und Punk zu hören, es ist wirklich schwer zu beschreiben. Bei diesem Song war ich mir nicht wirklich sicher wie ich ihn finden soll und so musste er mehrfach laufen. Das Fazit lautet aber nach einigen Umdrehungen, kann man durchaus so hören und hat irgendwie was. "Remains of Hate" läutet die vorletzte Runde ein und glänzt anfänglich durch eher solide Arbeit, es werden zwar einige Effekt-Highlights gesetzt, aber irgendwie zündet das Ganze bei mir nicht so. Wobei ich denke das liegt eher am persönlichen Geschmack, als am Können der Musiker. Nun gut dann hoffen wir mal auf einen ultimativen Knockout in Runde 10 und starten mit "World Wide Violence". Sanft wehen mir die ersten Töne entgegen und es macht sich ein wenig Enttäuschung breit, denn ich hätte jetzt noch auf einen Knaller gewartet, der mir so im Gedächtnis bleibt, dass ich kaum eine ruhige Nacht finde, bis das nächste Album erscheint. Doch man sollte nie zu vorschnell urteilen und als die Dämme brechen, brennt sich der Sound auf meine Trommelfälle und der Refrain geht mir eine ganze Zeit nicht mehr aus dem Kopf.

Fazit: Wow, es ist richtig geil, was Accuser mit ihrem Album Diabolic abliefern. Die Riffs sind hart, schnell und aggressive und Langeweile kommt nicht auf. Einige der Songs haben wirkliches Suchtpotential und für mich ist der Silberling jetzt schon ein Album des Jahres.

 

Line Up:

 

Frank Thoms                   Vocals/Guitar
Dennis Rybakowski         Guitar
Frank Kimpel                  Bass
Oliver Fechner                Drums

 



 


 

Soundqualität: 9,5/10                Variation: 8,5/10                      Cover: 8,5/10         Booklet: 9/10
Gesamt: 8,9/10

Homepage: http://accuser.de/

Facebook: https://www.facebook.com/accuser2008

MySpace: https://myspace.com/accuser2008

 

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