Smart präsentieren: Nützliche Tools im Überblick

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Wenn das Publikum zum Smartphone greift: Die richtigen Tools können helfen, Präsentationen lebhafter zu gestalten. / Foto: Pexels

Ihr kennt wahrscheinlich folgendes Szenario: Ein Vortragender und Folie nach Folie, die textlich jeweils so beladen sind, dass man im Grunde schon vor dem Redner weiß, wie der nächste Satz beendet wird. So alltäglich, wie Präsentationen für Unternehmen heutzutage sind, beinhalten sie genauso viele Stolpersteine. Smarte Präsentationstools fernab der starren Folienstruktur wollen da Abhilfe schaffen. Wir haben ein paar dieser browserbasierten Präsentationsdienste zusammengestellt, mit denen ihr beim nächsten Vortrag bestimmt die Aufmerksamkeit aller Zuseher auf euch ziehen und halten werdet.

Prezi

Smart präsentieren: Nützliche Tools im Überblick
Anders als PowerPoint und Co. kennt Prezi keine räumliche Begrenzung. Anstatt einzelner Folien, die linear aneinandergereiht werden, bietet das cloudbasierte Präsentationstool eine unendlich große Oberfläche. Auf dieser können Bilder, Textfelder, Videos und Diagramme frei platziert und mit Pfaden verbunden werden. Beim Präsentieren äußert sich dies darin, dass in die einzelnen Elemente hinein- und herausgezoomt wird, wodurch der Vortrag sehr dynamisch wirkt und den Zuschauern oftmals einen überraschenden Moment beschert. Wie bei Präsentationen generell gilt auch hier: Weniger ist mehr. Denn auch wenn die dynamischen Kamerafahrten innerhalb der Präsentation ein Aufmerksamkeitsmagnet sind, bergen sie doch die Gefahr, bei übermäßigem Gebrauch seekrank zu machen.

Es gibt verschiedene Versionen von Prezi, was sich neben unterschiedlichen Features im Preis bemerkbar macht. Die kostenlose Public-Lizenz stellt neben 100 MB Speicherplatz die wichtigsten Kernfunktionen zur Verfügung. Allerdings können Präsentationen hierbei nur online verwendet und nicht auf dem Rechner gespeichert werden, sondern nur in der Prezi-Cloud. Für circa 5 Dollar im Monat bietet die Enjoy-Lizenz 500 MB Speicherplatz. Zudem können Nutzer hier entscheiden, wer ihre Präsentation sehen kann und wer nicht. Eine Präsentation offline zu erstellen und zu verwenden, ist nur mit der Pro-Lizenz für circa 14 Dollar im Monat möglich.

Ludus

Smart präsentieren: Nützliche Tools im Überblick
Wie Prezi ist auch Ludus ein webbasierter Dienst und kann somit jederzeit und auf jedem internetfähigen PC verwendet werden. Das Besondere an Ludus ist, dass das Präsentationstool keine Grenzen beim Verwenden verschiedener Materialquellen kennt. Bilder aus der Dropbox oder von Instagram, Videos von YouTube und Co., Gifs aus GIPHY oder sogar Schriften aus Google Fonts können problemlos per Drag & Drop oder Copy & Paste in die Präsentation eingebaut werden. Da Ludus zudem eigene interne Designwerkzeuge bietet und die Oberfläche nicht zuletzt an Adobe erinnert, eignet sich die Software besonders für die Umsetzung konkreter Gestaltungsideen. Designer werden hier ihre Freude haben.

Die kostenlose Variante von Ludus bietet Usern die Möglichkeit, 20 Präsentationen zu speichern, inklusive 1 GB Speicherplatz. Für 99 Dollar im Jahr können unendlich viele Präsentationen gespeichert werden, inklusive 10 GB Speicherplatz. Für Unternehmen, die auf Mobile Collaboration setzen, bietet sich die Team-Variante an, bei der bis zu zehn User gleichzeitig an der Präsentation arbeiten können. Hier liegt der Preis bei 499 Dollar im Jahr oder 49 Dollar im Monat.

Haiku Deck

Smart präsentieren: Nützliche Tools im Überblick
Wenn es doch eine Präsentation mit Folien sein darf, bietet sich Haiku Deck an. Die webbasierte Plattform setzt auf Einfachheit, mit der trotzdem oder gerade deswegen gehaltvolle und ansprechende Präsentationen verwirklicht werden können. Ohne große Vorkenntnisse kann hier losgelegt werden. Wenn ihr den Dienst zum ersten Mal benutzt, werden Anmerkungen eingeblendet, die auf die wichtigsten Funktionen hindeuten. Davon abgesehen ist die Bedienung von Haiku Deck größtenteils intuitiv, weswegen das allgemeine Handling schnell und einfach gelingt. Dies äußert sich auch in der Verwendung passender Bilder. Haiku Deck bietet eine große Datenbank an hochwertigen, lizenzfreien Bildern und schlägt sogar Illustrationen vor, die sich an den Begriffen, die für die Präsentation bisher verwendet wurden, orientieren. Damit erinnert es User immer wieder daran, die Zuseher nicht durch textbeladene Folien zu erschlagen, sondern sie mit passenden Bildern abzuholen.

Auch Haiku Deck bietet drei verschiedene Versionen an. Bei der Public-Lizenz stehen Usern für 7,99 Dollar im Monat über 40 Millionen lizenzfreie Bilder zur Verfügung. Zudem ist die Anzahl an öffentlichen Präsentationen hierbei nicht begrenzt. Für zwei Dollar mehr können User mit der Pro-Lizenz entscheiden, wer die Präsentation sehen darf und wer nicht. Bei dieser Version können auch YouTube-Videos eingebettet, sowie Audiospuren hinzugefügt werden und mehr. Nutzer der Premium-Lizenz erhalten alles, was in der Pro-Version verfügbar ist, plus Live-Stream ihrer Präsentation auf bis zu 100 andere Geräte.

Pitcherific


Hierbei handelt es nicht um eine reine Präsentationslösung, sondern vielmehr um eine smarte Anleitung für die Vorbereitung des Vortrages selbst. Pitcherific richtet sich an Start-ups und Agenturen und bietet Vorlagen zu verschiedenen Pitches. Diese reichen vom Elevator-Pitch, über Investoren-Meetings bis zum Jobinterview, dem Job-Pitch. Passend zu dem jeweiligen Format, gibt es eine dazugehörige Skriptvorlage, die es auszufüllen gilt. Dies bietet eine gute und strukturierte Orientierung von Einleitung über Hauptteil bis hin zum Fazit, womit Benutzer jederzeit das Ziel ihres Vortrages vor Augen haben. Sollte sich mal eine Kreativitätsblockade anbahnen, bietet Pitcherific „Inspirationsquellen“ und sogar Beispiele zu den unterschiedlichsten Punkten. Für den geübten Redner mag diese Plattform banal klingen, aber die Praxis zeigt, dass selbst Erfahrung nicht vor unstrukturierten Präsentationen schützt. Pitcherific ist demnach eine nützliche Gelegenheit, sich selbst zu überprüfen.

Als analoge Alternative zu smarten Präsentationstools wollen wir euch die Vortragstechnik Pecha Kucha ans Herz legen. Konkret geht es hier um ein Präsentationsformat, das nicht länger als sechs Minuten und 40 Sekunden dauert, da nur 20 Bilder für jeweils 20 Sekunden gezeigt werden, ohne dass der Redner Einfluss auf die Zeit hat. Ausschmückende Thesen sind fehl am Platz. Die ideale Technik also, um dem „Death-by-Powerpoint-Syndrom“ zu entgehen.

Was ist euer liebstes Präsentationstool? Teilt es uns in den Kommentaren mit.