Coqon Qbox
Coqon: Die Qbox ist das Herzstück des Smarthome-Systems.
Foto: Computer Bild
Die Idee des Smarthomes könnte so schön sein, würden alle Geräte miteinander sprechen und bräuchte man nicht zig Apps für Licht, Heizungssteuerung, Kamerasysteme und Jalousien. Das Unternehmen Coqon will das mit der Qbox und der Coqon-App ändern. Ob das gelingt, klärt COMPUTER BILD.

Was ist Coqon?


Das Bremer Start-up Coqon hat ein Smarthome-Box entwickelt, die die Steuerung übernehmen soll. Passend dazu bietet Coqon über 40 Sensoren an, die mit der Box kommunizieren. Über die Coqon-App legen User Schaltszenarien an und entscheiden so, was passieren soll, wenn Sie morgens aufstehen, die Putzhilfe ins Haus möchte oder es zu regnen anfängt. Die einzelnen Bestandteile des Gesamtsystems unterteilt Coqon in Kategorien:
  • Qbox: Per WLAN mit dem Router verbunden, bildet die Box das Herzstück der Zentrale. So empfängt sie auch Befehle von unterwegs. Besteht keine WLAN-Verbindung, etwa durch einen Stromausfall, übernimmt ein kostenlos verbautes 3G-Modul (Cloud und 3G zwei Jahre lang inklusive) die Verbindung mit der Außenwelt. Per Z-Wave, Q-Wave (eine Eigenentwicklung von Coqon) und einem dritten Protokoll, das Tüftler selbst installieren können, spricht die Qbox mit Smarthome-Sensoren.
  • Qcam: Mehrere Sicherheitskameras für den Innen- und Außenbereich
  • Qheat: Ein Herzkörperthermostat mit Z-Wave
  • Qlight: Mehrere Unterputzschaltaktoren und Zwischenstecker, um die Beleuchtung zu regeln
  • Qsecure: Sensorik zur Haussicherung, etwa Bewegungsmelder, Fensterkontakte, etc.
  • Qsense: Wandtaster und Fernbedienungen mit Q-Wave
  • Qshutter: Zubehör zur Jalousien-Steuerung
  • Qmedia: Flache HiFi-Systeme zur Montage an der Wand

Coqon: Simple Einrichtung


COMPUTER BILD hat testweise eine Handvoll Sensoren ausprobiert: darunter zum Beispiel ein Fenstersensor, ein Wandtaster und Zwischenstecker für unvernetzte Geräte, wie Lampen. Zur Einrichtung müssen Sie zunächst die Coqon-App für iOS oder Android herunterladen. Anschließend führt Coqon durch den Einrichtungsprozess. Zunächst verbinden Sie die Qbox mit dem WLAN. Die Installation der eigenen Coqon-Komponenten klappt leicht, indem Sie den QR-Code auf der Rückseite mit der App scannen. Das Anbringen von Schaltern, Steckern und Sensoren ist ein Kinderspiel. Auf Wunsch verbinden Sie zusätzlich unterschiedliche IP-Kameras oder Netatmo-Sensoren mit dem System.

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Klasse Steuerung dank cleverer Szenen


Die Steuerung ist dank der gut gemachten App leicht: In den Favoriten sollten Sie Lichtsteuerungen für schnellen Zugriff ablegen. In der Geräteliste sehen Sie alle verfügbaren Sensoren und Devices. Wirklich clever ist aber der Szenen-Tab: Er bündelt die zuvor in den Einstellungen erstellten Szenen. Hier passiert die Logik, durch die die Qbox morgens Jalousien öffnet, die Kaffeemaschine anwirft und das Haustürschloss aufsperrt – entsprechende Geräte vorausgesetzt. Auch Automatismen im Stil von IFTTT legen Sie hier an, wie zum Beispiel: Wenn das Licht im Wohnzimmer an ist, Licht im Schlafzimmer ausschalten. Oder: Wenn das Fenster gekippt ist, Thermostat auf 18 Grad regeln. Praktisch: Widerspricht eine Szene einer anderen, sehen Nutzer das sofort beim Einrichten und müssen sich nicht über ein eigensinniges Smarthome wundern.
Coqon Zwischenstecker
Coqon: Viele Komponenten wie der Zwischenstecker lassen sich kinderleicht installieren.
Foto: Computer Bild

Coqon: Nur auf den ersten Blick günstig


Beim Browsen durch den Online-Shop von Coqon wird klar: Da kommt schnell ein hübschen Sümmchen zusammen, möchte man sein Haus rundum vernetzen. Für die Qbox fallen in der Basic-Version 399 Euro an, ein Großteil der Sensoren, Stecker und Aktoren schlagen mit 40 bis 80 Euro pro Stück zu Buche. Möchte man etwa fünf Fensterkontakte (je 53,49 Euro), fünf Wandtaster (je 41,49 Euro), fünf Zwischenstecker für unvernetzte Geräte (je 59,99 Euro), zwei Heizkörperthermostate (je 65,99 Euro) und zwei Bewegungsmelder (je 71,99 Euro), kommen schnell 1.500 Euro zusammen – wer ein Haus neu baut, dem wird das nicht sonderlich weh tun. Kommen aber noch Sicherheitskameras oder gar Unterhaltungselektronik hinzu, wird es schnell happig.

Fazit: Der richtige Schritt in die richtige Richtung


Der Spagat gelingt: Dank der Coqon-App und der -Box benötigen Sie wirklich nur eine App und eine Steuerzentrale – wenn Sie sich an Coqon binden wollen, denn noch ist das System eingeschränkt. Zwar fehlen bislang viele gängige Smarthome-Produkte, doch Coqon ist zuversichtlich, dass das System schon bald viele Dienste unterstützt. Das große Plus der Coqon-Anlage: Die Privatanwender-Variante ist ein echtes Do-it-Youself-System, bei dem Heimwerker auf ihre Kosten kommen. Selbst wer zwei linke Hände hat, kann dank Zwischensteckern und Sensoren ein wenig Smarthome-Feeling aufkommen lassen, ohne sich einen Handwerker zu bestellen. Das ist nicht zuletzt der gut gelungenen App geschuldet. Positiv ist auch, dass sich Coqon dazu entschieden hat, die Cloud-Daten des Systems in Deutschland zu lagern.