5th Avenue – It´s been a long way (12.05.2014)

Die Haare sind leicht ergraut, aber die Blicke der Bandmitglieder sind immer noch voller Energie und Feuer. 5th Avenue melden sich mit einer neuen EP zurück auf der Spielwiese des Rock´n´Roll. Nun könnten sich einige natürlich fragen, wer sind denn überhaupt 5th Avenue und woher sollte man sie kennen? Beginnen wir einfach ganz am Anfang 1989 gründet sich die Band in Hamburg, ihre ganze Leidenschaft gehört der Rock Musik und dieses überträgt sich auch auf das Publikum. 1990 steckt das mittlerweile überall bekannte Wacken Open Air noch in den Kinderschuhen, aber die Hanseaten gehören zu den ersten Bands die dort auftreten. Damals war die Welt in Wacken noch vollkommen in Ordnung, es ging um die wichtigen Dinge wie Musik, Bier und die Stimmung, aber da wusste auch noch niemand was aus diesem kleinen Zusammentreffen einmal werden würde. Bis 1995 tritt die Band insgesamt fünf Mal auf dem Festival auf, kann aber auch andere Erfolge für sich verbuchen, so unterschreiben sie 1994 einen Plattenvertrag und veröffentlichen ihr Debütalbum "Petting Zoo". Leider kommt es 1995 zum Bruch und die Band löst sich auf. Doch wie heißt es so schön "Totgesagte leben länger" und so spielen 5th Avenue auf dem Wacken Open Air 2009, leider nicht in Originalbesetzung. Danach wird es erneut ruhig um die Hamburger, bis zu einem kalten Dezembertag 2012, als die Band ihr Comeback im Kaiserkeller in Hamburg feiert. Hier wird es nun langsam Zeit für uns einzusteigen, denn was wäre ein Comeback ohne die passende musikalische Untermalung und so erscheint im Mai 2014 endlich die EP "It´s been a long way", um jene wird es in diesem Review gehen, mal sehen ob die Rocker das alte Feuer wieder entfachen können.

17 Jahre nach dem die letzten Töne verstummt waren legen 5th Avenue also wieder los und das mit der EP "It´s been a long way", der Silberling beinhaltet stolze fünf Tracks mit einer Gesamtspielzeit von knapp 21 Minuten. Soweit die technische Seite, "Civilized in Harmony" schießt die ersten rockigen Klänge in Richtung der Boxen und was ich auf die Ohren bekomme, braucht sich vor bekannten Bands nicht verstecken. Die Melodie ist gut ausgearbeitet und der Gesang geht direkt in die Gehörgänge und verbleibt dort eine ganze Weile. Die Songproduktion klingt ausgeglichen und harmonisch und spricht wohl nicht nur weibliche Fans an, auch wenn ich mich ein wenig an Bon Jovi erinnert fühle, trotzdem schwingt unterschwellig auch etwas von Bruce Springsteen mit. Man möge mich an dieser Stelle nicht falsch verstehen, es ist keine Covermusik, sondern die Färbung der Stimme des Sänger hinterlässt einen solchen Eindruck und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass man diesen ersten Song gleich ein paar Male kreisen lassen kann. "Rough Affair" wurde als Single ausgekoppelt und greift nahtlos in die gerade geebnete Stimmung ein. Die Töne sind nun noch ein wenig rockiger und man merkt, das die Hanseaten in 17 Jahren nichts verlernt haben. Die Gitarren und der Bass harmonieren perfekt mit dem Schlagzeug und mit dem Gesang, sodass sich ein sehr stimmiges Bild ergibt. Bei Rough Affair ist allerdings Vorsicht geboten, denn schon einige Durchläufe können völlig süchtig machen. Ich bin zudem absolut an den US-Rock der 80ér Jahre erinnert ohne des es angestaubt oder abgedroschen klingt. Bisher macht die EP einfach Spaß und ich bin gespannt, ob die Mannen von 5th Avenue diesen Sound auch nur annähernd Live rüberbringen können. Aber ein Bild davon werde ich mir auf dem Wacken Open Air 2014 selber machen können. "Mrs. Strong" beginnt mit einer sehr genialen akustischen Gitarre, bevor auch die anderen Instrumente und der Gesang einsteigen, es ist rockig aber auch sehr balladenmäßig angehaucht. Schnell zieht dieser Track den Hörer in seinen Bann und es ist schwer ihn nicht noch ein weiteres Mal laufen zu lassen. Wer auf Gitarrenzwischenspiele der Extraklasse steht wird von 5th Avenue voll bedient. Ich frage mich wo die Band heute stehen würde, wenn sie keine Pause eingelegt hätte, sicherlich würden sie große Hallen füllen, oder die USA unsicher machen. Aber was nicht ist kann ja noch werden, denn man ist nie zu alt für Rock´n`Roll und so wird es bestimmt noch einiges zu hören geben von den Hamburger Musikern. "Legend of a Postman" hat ein sehr ungewöhnliches Intro, aber wer sich den Silberling zulegt, der wird es selber hören und dieser Beginn öffnet im wahrsten Sinne des Wortes die Tür zu einem fulminanten Rockspecktakel in guter alter US-Manier. Der Refrain geht ins Ohr und bleibt dort einige Zeit hängen und so wundert es auch hier nicht weiter, wenn man den Titel noch ein weiteres Mal laufen lässt, denn neben dem Gesang ist es auch die Gitarrenarbeit, die hier überzeugen kann. Leider kommen wir mit "Satellite" schon zu einem Abschluss der EP. Die Klänge sind hier folkig und rockig, als ich die Trackliste las, war ich kurz irritiert und hatte gedacht, man hätte hier vielleicht doch eine Coverversion verwurstet, aber ich habe mich Gott sei dank getäuscht und so bekomme ich die Seele des Rocks auf die Trommelfelle. Für mich persönlich ein gelungener Ausklang von "It´s been a long way".

Fazit:
Sollten 5th Avenue mich wieder über 17 Jahre auf einen neuen Silberling warten lassen, dann würde ich leicht enttäuscht sein. Die EP "It´s been a long way" ist erstklassiger Rock und kann mit den Großen ohne Probleme mithalten. Mir sind fünf Tracks leider viel zu wenig und so hoffe ich das die Hamburger schon in der Planung für ein neues Album sind. Für diese EP besteht zumindest aus meiner Sicht absoluter Kaufzwang, denn wer US-Rock mit genialer Gitarrenarbeit, solidem Schlagwerk und passendem Gesang mag, der ist bei 5th Avenue genau richtig. Zwei Daumen hoch!!!

 

Line Up:

 

Knobel                 Vocals
Andy                    Guitar
Yogy                    Guitar
Adrian                  Bass
Ansas                  Keyboards
Ingo                     Drums




 


 

Soundqualität: 10/10                Variation: 10/10                      Cover: 9/10         Booklet: 0/10
Gesamt: 9,7/10
 

Homepage: http://www.5thavenue-hamburg.de/
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