Godslave -
In Hell (27.09.2013)
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Die
Mannen von Godslave geben als Gründungsjahr 2008 an und sind somit 5 Jahre im
musikalischen Geschäft unterwegs, allerdings geht die Geschichte der Band noch
ein wenig weiter zurück und so müsste man die Anfänge schon im Jahr 2000 sehen,
als die Musiker noch in ein wenig anderer Besetzung als Slavery unterwegs sind.
Die Band bringt in dieser Zeit gerade mal ein Demo heraus. Doch so soll es nicht
bleiben und so wird 2007/2008 die Band Godslave ins Leben gerufen um die
deutsche Thrash Metal Szene in Bewegung zu bringen. 2008 erscheint das Album "Bound
by chains" welches in kompletter Eigenregie aufgenommen und vertrieben wird im
selben Jahr erscheint auch die EP "Out of the Ashes", welche mir durch einen
glücklichen Zufall 2010 in die Hände fällt. Von da an bin ich mit dem Godslave
Thrash Metal Virus infiziert und so geht es vielen, die die Band vorher nicht
kannten. 2009 und 2010 veröffentlichen die Musiker zwei Split Alben "Thrashed
und Thrashed Volume II" welche dann im folgenden Jahr in einem eigenen vollen
Album mit dem Namen "Into the Black" münden, dieses Album schlägt ein wie eine
Bombe und wird von einigen der wichtigsten Magazine mit Lob überhäuft. Doch die
Saarbrückener ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren aus und so erscheint schon im
Dezember 2012 ein weiteres Split Album, zudem touren die fünf Mannen quer durch
Deutschland und spielen den Support für Bands wie Sodom, Warbringer, Destruction
und viele mehr. Unermüdlich geht es auch im fünften Bandjahr weiter und so gibt
es für die Fans im Mai 2013 eine fette Überraschung, Godslave veröffentlichen
ihr Album „In Hell“ und das ganze erscheint auch noch als limitierte Auflage.
Der Holzkasten beinhaltet einige Goodies für den Fan und selbstverständlich das
neue Album. Als die Band diese Edition ankündigt, ist diese binnen weniger Tage
ausverkauft und 111 glückliche Käufer können sich über dieses Special freuen.
Aber nun will ich mal loslegen mit den Album in Hell, ich bin gespannt ob
Godslave, den Live Vorgänger noch toppen können.
Willkommen in
der Hölle, oder wie die Jungs von Godslave es thrashig ausdrücken „In Hell“. Der
Silberling ist das mittlerweile vierte reguläre Album, der Band. Also legen wir
mal los mit dem ersten Track „Here comes the Crew“ und schon der erste Song hat
es in sich und brennt sich ins Gedächtnis, denn obwohl die Jungs das Rad nicht
neu erfinden, so ist der Titel schon recht geil und vor Allem thrashig. Zudem
gibt es zu dem Song ein Video, welches ihr auf dem YouTube Kanal von Godslave
bewundern könnt. Nach der musikalischen Huldigung an ihre Fans, legen die
Saarbrückener Thrasher noch eine Schippe nach und so nehmen sie mit „Inr.Inc“
die Kirche und ihre Machenschaften auf´s Korn. Gewohnt schnell und laut geht es
zur Sache. Die Gitarren müssen einer gewaltigen Belastung standhalten und auch
das Schlagzeug wird ordentlich belastet. Schön sind die ruhigen und sehr
melodiösen Zwischenspiele, bevor Godslave es wieder richtig krachen lassen. „New
Blood“ beginnt gleich ganz gut und schlägt voll in die Scharte und geht mit
vollem Druck voran. Stimmlich bin ich ab und an mal an alten Punk erinnert und
so gefällt mir diese Mischung recht gut, aber das ging mir bei den
Vorgängeralben auch teilweise schon so, geschadet hat es nicht und so haben die
Mannen sich für mich vom Album zu Album gesteigert, wobei jedes einzelne für
mich einen eigenen Stellenwert hat. „In Hell“ ist der Namensgeber, des
Silberlings und genau dort befindet man sich, wenn man den Song mehrfach laufen
lässt, denn der Track geht ins Ohr und brennt sich in den Gehörgängen fest.
Zudem läuft man Gefahr, dass sich die Nackenmuskeln versteifen und so ist es
schon angebracht, die Haare hier fliegen zu lassen. Ich bin mir sicher, dass das
Stück live der Bringer ist. „Pain Reaction“ geht einen gewohnt thrashigen aber
sehr melodiösen Weg, die Gitarren und das Schlagzeug galoppieren und so ist es
nicht verwunderlich, dass der Track gewaltig in die Nackenmuskeln geht. Zudem
kann man den Song gleich mehrfach hören, da er nichts von seiner Kraft verliert.
Für mich persönlich haben die Jungs von Godslave sich mit jedem ihrer Alben
gesteigert und ein ganz eigenes Werk abgeliefert. "Freedom" führt den gerade
geebneten Weg weiter und so fliegen die Schlagzeugsalven, gemischt mit Bass und
Gitarren nur so aus den Boxen. Der Gesang hat sich von der ersten bis zur
jetzigen CD zwar verändert, trotzdem ist dieser ungemein rotzig und roh und hat
nichts von seinem Druck verloren. Ich kann es nur noch einmal betonen, Godslave
sind für mich eine Band, die ohne Probleme Sodom, Kreator oder Tankard im
Bereich Thrash Metal beerben können. Dies liegt aber wohl an der Willensstärke
der Band und am Durchhaltevermögen. "S.O.S. Slave our Souls" beginnt mit sehr
ruhigen und ungewohnt südländisch klingenden Tönen, welches sich aber sehr
schnell in ein Soundgewitter verwandeln. Auch hier bin ich im Gesang
unterschwellig wieder an Punk erinnert, keine Ahnung warum dem so ist. Zu S.O.S.
ist mittlerweile auf dem YouTube Kanal der Band ein Live-Video verfügbar,
welches ihr euch unbedingt ansehen solltet. "Intermission Accomplished" ist mit
2:44 Minuten zwar der kürzeste Track auf dem neuen Silberling, aber nicht minder
gut, so geht es wieder sehr gitarrenlastig zur Sache und auch das Tempo zieht
merklich an, trotzdem kommt mir der Song vor als wäre er ein wenig von den 70ér
Jahren inspiriert worden, dies ist alleine schon den Klängen der alten Heimorgel
zu verdanken. Gesanglich ist es wohl das schlechteste Stück welches Godslave je
gemacht haben, aber vielleicht liegt es einfach nur daran, dass es ein reines
Instrumentalstück ist. So nun ist genug gescherzt mit "Not Saved But Avenged"
gehen wir auf dem Album in die vorletzte Runde. Die Mannen von Godslave
verändern wieder ganz leicht die Rhythmik und die Dynamik in ihrer Spielweise,
der Gesang ist teilweise ein wenig ruhiger gehalten um im nächsten Moment wieder
mit voller Kraft loszubrechen. Es ist bisher sehr schwer zu sagen, welcher Song
auf dem Album mir am Besten gefallen hat, denn jeder einzelne für sich gesehen,
hat etwas besonderes und nur zusammen klingt das Album vollständig. Trotzdem bin
ich immer wieder an Punk erinnert, warum dies so ist, kann ich auch nicht ganz
benennen. "I am Legion" schließt das Kapitel In Hell und hier wird es gesanglich
ein wenig düsterer, die Gitarren bäumen sich ein letztes Mal auf und auch der
Nacken kann ein letztes Mal beansprucht werden. Ach was heißt ein letztes Mal,
wer sich das Album In Hell anschafft, der sollte es einfach mehrfach hören, denn
auch nach einigen Umdrehungen im Player, verliert das Album nichts von seiner
Kraft.
Fazit:
In Hell das neue Album der Saarbrückener Thrash Metaller von Godslave zeigt ganz
deutlich einen weiteren Schritt in der Bandgeschichte. So sieht man eine
deutliche Entwicklung in der Dynamik, dem Gesang und der Rhythmik der Band.
Jedes der Alben von Godslave ist für sich betrachtet schon sehr gut, was Thommy,
Bernie, Peeß, Meyer und Tobias hier aber abliefern, ist einfach nur sehr geiler
melodischer Thrash Metal. Für mich sind Godslave zweifelsfrei legitime
Nachfolger für Bands wie Sodom, Kreator und Tankard und ich bin mir sicher, dass
sie mit ihrer Willenskraft, Ausdauer und sympathischen Art sicherlich noch
einiges ereichen können.
Line
Up:
Thommy
Vocals
Bernie
Guitar, Vocals
Peeß
Bass
Meyer
Guitar
Tobias
Drums
Soundqualität: 9,5/10
Variation: 9/10
Cover: 9/10 Booklet: 10/10
Gesamt: 9,4/10
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