Die neuen Dynamic Ads mit Broad Audiences im Detail erklärt

Über Dynamic Product Ads können Kampagnen erstellt werden, mit denen automatisiert Webseitenbesucher auf Facebook anhand eines Produktkatalogs erreicht werden. Allein in eurem normalen Alltag solltet ihr relativ oft auf diese Art der Anzeigen stoßen, denn es sind genau die Anzeigen, die erscheinen, wenn ihr in einem Onlineshop unterwegs wart und die Produkte später als Anzeige auf Facebook seht – ReTargeting also.

Seit Anfang 2017 arbeitet Facebook an einer Erweiterung dieser Werbeform. So wird es Zukunft nicht nur möglich sein die eigenen Webseitenbesucher über ReTargeting zu erreichen, sondern auch eine breite Zielgruppen die nicht ins ReTargeting fällt. Das heißt man spricht mit seinem Targeting nicht nur die Webseiten Besucher an, sondern auch potentielle Kunden, die nicht auf der Webseite waren. Dabei übernimmt Facebook automatisch auf der Basis einer Vielzahl von Faktoren wie zum Beispiel Interaktionen auf anderen Webseiten, Facebook Seiten oder Beiträgen im Newsfeed.

Im Facebook-Ads-Speach heißt das dann Dynamic Ads mit Broad Audiences – und genau das hat Iva von Facebook auf der AFBMC am 14. März zum ersten mal in Deutschland im Detail gezeigt. Grund genug einmal genauer darauf einzugehen.

Iva R. Zaharieva zu Dynamic Ads und Broad Targeting auf der AllFacebook Marketing Conference am 14. März 2017 in München

Beispiel für Dynamic Ads und Broad Audiences

Um es etwas zu verdeutlichen:

  • Mein AllFacebook Co-Gründer Jens besucht den Online Shop für Facebook Nerd Zubehör und schaut sich dort ein paar Produkte an
  • Über die normalen Dynamic Ads mit Produktkatalog kann der Online Shop diese Produkte bei Jens im Newsfeed wieder bewerben (= Custom Audience)
  • Durch die Kombination mit Broad Audiences kann der Online Shop allerdings dann auch mich und andere Facebook Nerds erreichen – weil Facebook über meine Interaktionen klar ist, das ich an sowas auch interessiert sein könnte
Beispiel: so sehen dynamic Ads auf Facebook aus.

So ein bisschen wie Look-A-Like Audience, allerdings eben komplett automatisch mit einem Produktkatalog. Genau da hinkt auch mein Beispiel etwas, denn bei so einem super Special-Interest Shop kommt man mit Look-A-Like Audiences relativ weit. Wenn aber der eigene Shop eben viele verschiedene Produkte hat würde das nicht mehr klappen. Man denke nur an Amazon, Otto, etc.

Custom Audiences und Broad Audiences

Am Beispiel solltet ihr sehen, dass es zwei unterschiedliche Zielgruppen von Dynamic Ads gibt:

  1. Custom Audiences – ihr erreicht genau die Menschen die eure Webseite besuchen.
  2. Broad Audiences – ihr erweitert die Zielgruppe über die Webseitenbesucher hinaus zu einer neuen Zielgruppe

Vereinfach gesagt nutzt ihr also die normalen Custom Audiences mit den dynamischen Anzeigen, wenn ihr eure Besucher nochmals erreichen wollt und dabei für die Conversion möglichst wenig ausgeben wollt. Die Broad Audiences ist dann richtig, wenn ihr mehr Menschen erreichen wollt. Die Kosten werden dabei nicht ganz so günstig sein, dafür sprecht ihr aber eben auch nicht nur die schon vorhandenen Besucher an.

Targeting bei Broad Audiences

Als Werber auf Facebook tendiert man oft dazu, all die schönen Optionen miteinander zu kombinieren, was in vielen Optionen auch sinnvoll ist. In genau diesem Fall rät Facebook allerdings von einem zu genauen Targeting ab. Am Besten ist laut Facebook beim normalen Targeting:

  • Grobes Targeting auf Basis des Alter und Geschlecht.
  • Passendes Geo-Targeting – weil ihr sonst auch Menschen erreicht bei denen eure Produkte gar nicht verfügbar sind (z.B. in den USA).

Bei den Optionen für die Custom Audiences:

  • Personen ausschließen die schon bei euch eingekauft haben, also z.B. alle die in den letzten 30 Tagen eingekauft haben.
  • Einen Mix aus Personen welche die Webseite besucht haben und Personen die das noch nicht gemacht haben. Aber auf keinen Fall alle Webseitenbesucher ausschließen.
  • „It’s also recommended you not use a Lookalike Audience or other interest-based ad targeting.“

Im Zweifel müsst ihr diese Tipps bei euren eigenen Kampagnen einmal verifizieren. Vieles davon ist aber schon sehr logisch. Wenn man zum Beispiel alle Webseitenbesucher ausschließt muss der zukünftige Kunde direkt beim ersten Besuch auch konvertieren, weil er dann ja als Besucher gilt und automatisch aus der Custom Audience fliegt.

Richtiges Tracking von Broad Audiences

Wir gehen einfach mal davon aus, dass ihr wenn ihr Dynamic Ads mit den breiten Zielgruppen nutzen wollt, ihr schon die normalen dynamischen Anzeigen nutzt. Facebook empfiehlt:

 To accurately track and attribute traffic and conversions from your broadly targeted dynamic ad campaign in your internal and third-party analytics platforms, you may want to remove hardcoded URL tracking and instead add tracking directly in Power Editor.

Vereinfach gesagt solltet ihr für unterschiedliche Kampagnen auch unterschiedliche Parameter benutzen. Klingt logisch, ist es auch. Ist eigentlich auch nichts was spezifisch für dieses Thema gilt. Wie ihr das bei Facebook einrichtet steht in der Facebook Hilfe, wie ihr das Gegenstück bei Google Analytics oder ähnlich einrichtet, das müsst ihr dann dort nachlesen.

Tipps für die Nutzung von Broad Audiences

Daneben gibt Facebook noch weitere Tipps spezifisch für Broad Audiences:

  • 1.000 Produkte oder mehr – laut Facebook macht es nur bei großen Produktkatalogen Sinn. Bei kleinen Katalogen kann es laut Facebook Probleme mit der Auslieferung von Anzeigen geben. Testen könnt ihr es dann aber dennoch.
  • Optimierung auf Conversions – ist laut Facebook die beste Option für Kampagnen mit Broad Audiences. Ihr könnt also zum Beispiel die Events „Purchase“, „Add-to-Cart“ oder „Registration“ optimieren (lassen).

Unabhängig von diesen beiden Tipps solltet ihr natürlich schauen, dass euer Produktkatalog aktuell ist und keine Fehler enthält. Bei den Bildern solltet ihr möglichst ansprechende Bilder nutzen – eure neue Zielgruppe kennt euch ja noch nicht.

Wie schaltet man Broad Audiences

Schlechte Nachricht: wir würden es euch gerne einmal im Detail zeigen – wir können aber nicht:

Broader audience reach for dynamic ads is gradually rolling out and may not be available to you yet.

Das war auch das Feedback von Iva auf der AFBMC am 14. März in München. Leider gibt es diese Werbeform noch nicht für alle. Facebook arbeitet aber daran, dass dieses Produkt möglichst schnell aus der Testphase heraus kommt. Wenn es so weit ist, gibt es dann ein Tutorial von uns.

Die Grundlage: Dynamic Ads, Produktkatalog und Pixel

Wer die neue Funktion nutzen will braucht dafür offensichtlich einen Produktkatalog bei Facebook und sollte wissen, wie man damit Dynamic Ads schaltet. Dabei ist es nicht schlimm, wenn ihr die Funktion noch nicht im Detail kennt, denn wir haben ein umfassendes Tutorial dazu hier auf AllFacebook.de:

Fragen? Lasst es uns Wissen.
(Allgemeine Fragen zu Dynamic Ads & Produktkatalogen stellt ihr lieber innerhalb der Tutorials)

Philipp Roth
Philipp Rothhttps://www.linkedin.com/in/philipproth/
Philipp war einer der Gründer von AllFacebook.de und hat sich sich 2021 von AllFacebook getrennt. Er ist diesem Blog als Gastautor treu geblieben. Durch über 10 Jahre Erfahrung ist einer der bekanntesten Experten zum Thema Social Media Marketing, berät Unternehmen, organisiert Workshops, hält Vorträge und realisiert viele der heute sehr erfolgreichen Auftritte auf Facebook, Instagram, TikTok, WhatsApp und LinkedIn.

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1 Kommentar

  1. Ist es möglich zu erkennen wer von den Interagierenden Personen den „custom audiences“ und welche dem „broad audiences“ zuzuordnen sind?

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