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„Hoher Norden“

Zwei historische Kreuzchen

Ahlen

Im Rahmen einer außerordentlichen Versammlung machten die Schützen vom „Hohen Norden“ den Weg frei für die Fusion mit dem Bürgerschützenverein Süden.

Christian Wolff

Unter dem notariellen Beistand von Christian Stroick (l.) machte der Vorsitzende Ingo Rütten (stehend) noch einmal deutlich, warum der Vorstand des „Hohen Nordens“ eine Verschmelzung mit dem Bürgerschützenverein Süden für zukunftsweisend hielt. Mit am Tisch: Vize-Vorsitzender Philip Rings, Schriftführer Björn Ellefred und Kassierer Andreas Lerley (v.l.).
Unter dem notariellen Beistand von Christian Stroick (l.) machte der Vorsitzende Ingo Rütten (stehend) noch einmal deutlich, warum der Vorstand des „Hohen Nordens“ eine Verschmelzung mit dem Bürgerschützenverein Süden für zukunftsweisend hielt. Mit am Tisch: Vize-Vorsitzender Philip Rings, Schriftführer Björn Ellefred und Kassierer Andreas Lerley (v.l.). Foto: Christian Wolff

Eine Woche nach dem Bürgerschützenverein Süden war auch beim „Hohen Norden“ die historische Stunde gekommen, die lang vorbereitete Verschmelzung der beiden Vereine per Abstimmung abzusegnen. Trotz aller Sorgen um den möglichen Verlust der eigenen Vereinsidentität, die in der Vergangenheit immer wieder diskutiert wurden, stimmte eine breite Mehrheit für den Weg, der zum 30. April dieses Jahres die juristische Geburtsstunde der neuen „Schützengemeinschaft Ahlen 2017 e.V.“ festlegt.

Knapp 50 der aktuell 140 Mitglieder waren am Freitagabend in den Saal der Gaststätte Bornemann gekommen, wo der Vorsitzende Ingo Rütten noch einmal eindrücklich erläuterte, wie es zum Fusionsprozess gekommen war. „Vor vier Jahren haben wir den Grundstein für diesen Akt gelegt“, sagte er. „Wir haben uns bewusst viel Zeit gelassen, um gemeinsam etwas Neues aus der Taufe zu heben. Wir haben die Zeichen der Zeit erkannt und gesehen, dass es besser ist, miteinander zu feiern statt nebeneinanderher.“

Höhere Kosten, weniger Aktive und der feste Wille, noch weitere Jahrzehnte das Schützenwesen in breiter Front zu repräsentieren, hatten den Ausschlag gegeben. Die Kontakte zum Süden seien ohnehin sehr gut, so der Schützen-Chef. Es gebe viele Doppelmitgliedschaften und seit einiger Zeit schon gemeinsame Aktivitäten. Ein Konkurrenzdenken sei nie Thema gewesen, denn: „Wir sind alle Ahlener“, so Rütten. Der neue Name lasse somit bewusst alle Optionen offen, will alle Ahlener einschließen. „Gemeinsam sind wir stark“, laute das Motto.

Der Mitgliedsbeitrag belaufe sich künftig auf 40 Euro, wobei Schüler, Studenten und Auszubildende im ersten Jahr beitragsfrei bleiben. Das erste Fest unter neuen Fahnen soll bereits in diesem Jahr über die Bühne gehen – mit der Besonderheit, dass zum Start ausnahmsweise zwei scheidende Königspaare ihr Thronfest feiern.

Unter notariellem Beistand von Christian Stroick mussten die Schützen zweimal ihr Kreuzchen machen. Zunächst ging es um die Verabschiedung einer einheitlichen Satzung – Grundvoraussetzung für die Verschmelzung. Hier stimmten 43 Schützen mit „Ja“ und vier mit „Nein“. Bei der generellen Zustimmung zur Fusion fiel das Votum schon eindeutiger aus: 46-mal „Ja“ und eine „Nein“-Stimme notierte Rütten letztlich auf seiner Liste und hielt fest: „Dieser Schritt ist von größter Bedeutung für die Stärkung und Sicherung des traditionellen Schützengedankens, den wir in unserem Verein seit mehr als 87 Jahre lang gepflegt haben und auch künftig durch die Ausrichtung eines Schützenfestes, gemeinsam mit unserem neuen Partnerverein, verwirklichen möchten.“

Die letzten Termine als „Hoher Norden“ werden umso intensiver zelebriert. Der 1928 gegründete Verein trifft sich am Freitag, 17. März, zu seiner letzten regulären Jahreshauptversammlung in der Gaststätte Bornemann. Am 25. März folgt das Thronfest (einen Tag vor dem Thronfest der Südenschützen), am 16. April das Osterfeuer der Avantgarde. Am 30. April, wenn die neue Satzung in Kraft tritt, machen sich die Schützen auf den Weg zum Maigang. Der neue Vorstand der Schützengemeinschaft wird bei einer ersten Mitgliederversammlung im Mai gewählt.

Ingo Rütten