Geldhaus in der Krise :
Die geplünderte Bank

Lesezeit: 9 Min.
Balanceakt für John Cryan: Die einst so stolze Deutsche Bank befindet sich nur noch in der Verteidigung.
Seit 20 Jahren schröpfen die Investmentbanker die Deutsche Bank. Auf hohe Gewinne folgten horrende Rechtskosten und Verluste. Was ist schiefgelaufen?

Die Deutsche Bank erinnert langsam an eine sehr schlechte Gymnasiastin. Immer wieder bringt sie Vieren und Fünfen nach Hause. Oft schon war die Versetzung gefährdet, einmal wäre sie fast von der Schule geflogen. Auch wenn man ihr vor bald drei Jahren in Person von John Cryan einen knochentrockenen Nachhilfelehrer zur Seite gestellt hat – die Noten wollen nicht besser werden. In der Klasse haben sie viele überholt. Und was die Gymnasiastin zu ihrer Verteidigung zu sagen hat, klingt mehr und mehr nach faulen Ausreden: So viele Altlasten, gemeine Drohungen aus Amerika, so lautete lange das Narrativ. In der vorigen Woche brachte Finanzvorstand James von Moltke dann einen neuen Grund vor, warum es auch in diesem Quartal wieder nichts werden dürfte mit der Trendwende: Jetzt ist der starke Euro daran Schuld, dass die schönen Einnahmen der Investmentbanker aus den Vereinigten Staaten plötzlich viel kleiner aussähen.

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