F.A.S. exklusiv :
EZB-Politik kostet deutsche Sparer 436 Milliarden Euro

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Die Europäische Zentralbank hält die Leitzinsen seit Jahren extrem niedrig.
Die Zinsausfälle durch die lockere Geldpolitk werden teuer für die deutschen Sparer, hat die DZ-Bank berechnet. Die Ersparnisse bei Krediten fallen insgesamt deutlich niedriger aus.

Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) kostet die deutschen Sparer 436 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt die DZ-Bank in einer aktuellen Berechnung, die der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.) vorliegt. Die Fachleute der Bank haben aus Daten der Bundesbank und anderen offiziellen Statistiken berechnet, wie stark die Zinseinbußen ausfallen, die die Deutschen durch die lockere Geldpolitik seit 2010 hinnehmen mussten.

Als Vergleichszeitraum dienten ihnen die Jahre 1998 bis Ende 2008. Ergebnis: In den Jahren 2010 bis 2016 entgingen den Deutschen Zinseinnahmen in Höhe von rund 344 Milliarden Euro – in diesem Jahr werden nach Schätzungen der DZ Bank noch einmal 92 Milliarden Euro hinzukommen. Insgesamt macht dies 436 Milliarden Euro, das sind im Durchschnitt 5317 Euro je Bundesbürger.

Die EZB-Politik hat auf der anderen Seite auch zu niedrigeren Zinsen für Kredite geführt. Diese Kreditersparnis, die die Deutschen zu ihren Gunsten verbuchen können, beziffert die DZ-Bank für die Jahre 2010 bis 2017 auf 188 Milliarden Euro.

Unter dem Strich bleibt aber immer noch eine Einbuße von 248 Milliarden Euro. Das sind im Durchschnitt 3024 Euro je Bundesbürger. „Deutschlands Sparer zahlen einen üppigen Teil der Rechnung für die lockere Geldpolitik der EZB“, sagte Stefan Bielmeier, Chefökonom der DZ-Bank, der F.A.S.

Lesen Sie das vollständige Interview mit Stefan Bielmeier in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung oder ab 20 Uhr in der E-Paper-Ausgabe.