Timeless Rage –
Forecast (21.06.2013)
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Es
begab sich zu einer Zeit, als Metal noch düster und hart klingen musste, wir
schreiben das Jahr 2007 und in VS-Schwenningen erblickt Timeless Rage das Licht
der Welt, die erste Jahre der Band sind wie ein schwankendes Schiff, so probiert
man sich an verschiedensten Richtungen des Metals aus, Hauptsache es hat die
nötige Härte. Ob es nun Black oder Death Metal ist, es kommt zu einigen
Veränderungen auch innerhalb der Band, 2012 taucht endlich ein sicherer Hafen
auf, in dem die Musiker sich zuhause fühlen können. Neben neuen Bandmitgliedern
findet sich auch der zukünftige Stil von Timeless Rage. 2013 blasen die Musiker
zum Angriff auf die erste Veröffentlichung und so erscheint im Juni mit „Forecast“
die Debüt EP der Band. Die Qualitäten der Symphonic Power Metaller sprechen sich
schnell rum und auch im Metal Hammer kürt man sie zum Demo des Monats. Doch wie
es so manchmal ist zu uns findet die EP ihren Weg erst 2014 und so haben wir
erst jetzt die Möglichkeit einen genaueren Blick auf den Silberling zu werfen.
Wie bei jeder
EP bekommt ihr von uns erst einmal die technischen Daten, so hat der Silberling
eine Laufzeit von etwas über 18 Minuten und der Stil der Band aus Baden
Württemberg ist als Symphonic Power Metal beschrieben, gerade in diesem Bereich
setze ich hohe Erwartungen, da es hier sehr gute Bands gibt, die seit Jahren
eine Vorreiterrolle inne haben. Einen Einstieg bekomme ich sofort mit „Forecast“
dem Namensgeber der EP und hier kann man sagen es wird alles aufgeboten, was der
Power Metal zu bieten hat. Die Gitarren klingen kraftvoll und der Sound ist
gewaltig und füllig, das Schlagzeug galoppiert durch den Track ohne das es
ermüdend oder abgedroschen klingt. Harmonisch fügt sich die Stimme von Falko
Wegner in das Gesamtbild ein, zudem wird das Ganze unterstützt durch das
Keyboard, welches gerade in dieser Musikrichtung fast unverzichtbar scheint. Im
Großen und Ganzen klingt Forecast dynamisch und wirkt ein wenig verspielt. „Beg
us for die“ glänzt mit einem ¾ Takt, welcher dem Walzer nicht unähnlich scheint,
auch wenn es schwer ist auf einer solchen rhythmischen Grundlage einen Power
Metal Song zu erstellen, so schaffen es Timeless Rage fast spielerisch dies
umzusetzen. Unweigerlich ist man versucht zu schunkeln, gefüllt wird der Track
durch die unterschiedlichsten Untermalungen und Backgroundgesänge, sodass sich
das Stück sehr variabel präsentiert. Wer also auf ein wenig Schunkel Romantik
der härteren Art steht, der ist mit „Beg us for die“ wirklich sehr gut bedient,
hier lief der Song eine ganze Weile in Dauerschleife. „Breathless“ zu deutsch
Atemlos hat Gott sei dank nichts mit Helene Fischer zu tun, denn der Track
beginnt mit einer Orgelsonate, die später von der Gitarren umspielt wird, auch
hier ergibt sich im Sound ein sehr stimmiges und fülliges Bild, so wie es im
Symphonic Power Metal sein sollte. Der Gesang erinnert mich ein wenig an
Hammerfall, nur eine Klangfarbe tiefer gehalten. Auch nach mehrmaligen
Durchläufen verliert der Song nichts von seiner Energie und so kann ich jedem
nur raten, gerade hier mal ein Ohr zu riskieren, denn hier gewinnt man einen
sehr guten Eindruck, was bei einem Erstlingswerk möglich ist, wenn man mit
Leidenschaft bei der Sache ist. „Dreams of desert“ ist leider schon der letzte
Track auf der EP und ich werde ein wenig schwermütig denn ich hätte gerne noch
mehr gehört. Aber jetzt heißt es dann einfach genießen und das geht am Besten
mit Dreams of desert auf voller Lautstärke. Unterschwellig schwingt ein wenig
der Hauch des Orients mit und so ist es nicht verwunderlich, wenn einem Bilder
aus Tausend und einer Nacht in den Sinn kommen. Ich hoffe wirklich, das bald ein
Album folgt, welches die hohe Qualität der ersten vier Songs halten kann.
Fazit:
Timeless Rage bewegen sich abseits von Klischees und setzen ihre Zielvorgabe,
den Power Metal gekonnt um, die einzelnen Musiker und die Dame an den Tasten
greifen ineinander wie Zahnräder und treiben jeder in seiner Weise den Sound
voran. Die Qualität der einzelnen Stücke ist sehr hoch und so ist es sehr schwer
dieses Niveau zu halten. Es bleibt Timeless Rage einfach nur zu wünschen, dass
sie weiterhin ihre Energie und Leidenschaft in ihre Songs stecken, denn dann
haben sie die Möglichkeit, bald mit den großen dieses Genre mithalten zu können.
Line
Up:
Falko
Wegner Vocals
Michael Benk Guitar / Backing Vocals
Anna Keil Keyboard / Backing Vocals
Klaus Buchfink Drums / Backing Vocals
Sebastian Kunze Guitar / Backing Vocals
Simon Korherr Bass / Backing Vocals
Soundqualität: 9,5/10
Variation: 9,5/10
Cover: 8,5/10 Booklet: 8,5/10
Gesamt: 9/10
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