Kurze Zeit später klingelten Polizeibeamte an der Haustüre des 27-jährigen Facebook-Nutzers. Er wurde festgenommen, verbrachte eine Nacht im Gefängnis und wurde am nächsten Tag vor den Staatsanwalt geführt. Der Tatvorwurf lautet: "Blasphemie und Beleidigung des Mönches Paisios und der orthodoxen Christenheit." Die Facebook-Seite muss er abschalten lassen.

Die Nachricht von der Festnahme wiederum löste eine Welle von Solidaritätsbekundungen mit dem Religionskritiker in Griechenland aus. Bei Twitter liefen unter dem Hashtag #FreeGeronPastitsios Hunderte Nachrichten auf, auch weitere satirische Anmerkungen: "Wenn man ein Blech mit Nudelauflauf umdreht, kann man die Hymnen des Teufels hören", schrieb @zaralikos .

Der betroffene 27-Jährige hat sich in einem Interview mit einem griechischen Sender selbst zu Wort gemeldet, nachdem er das Gefängnis wieder verlassen durfte. Er wartet nun auf ein Verfahren. "Ich werde das Projekt nicht weiter führen", sagte er in dem Gespräch. "Meine Kritik ist angekommen."

Ermittler erzwangen Herausgabe der Daten

Allerdings offenbart die Festnahme auch, wie die griechischen Ermittler mit dem gesetzlichen Datenschutz umgehen – nämlich eher elastisch. Immerhin haben sie bei Facebook die Herausgabe der Nutzerdaten erzwungen, ohne dass ein schweres Vergehen vorliegt, wie eigentlich gesetzlich vorgesehen. Linke Politiker kritisierten, dass etwa bei Aufrufen zu rassistischen Pogromen die Ermittler nicht mit ähnlichem Ehrgeiz zu Werke gingen.

Immerhin versucht nun die Kirche selbst zu beschwichtigen. Der Metropolit von Thessaloniki , einer der höchsten Würdenträger der griechisch-orthodoxen Kirche, sagte: "Ich bin nicht einverstanden mit der Strafverfolgung." Niemandem könne der Glaube aufgezwungen werden.