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Kampagne gegen Hass im Netz Achtung, Achtung, hier kommt das Bundestrollamt

Immer wieder stößt man in sozialen Netzwerken auf Hasspostings. Eine neue Kampagne will Nutzer jetzt ermuntern, zu kontern - und im Dialog mit den Hetzern den Humor nicht zu verlieren.
Meme der Initiative

Meme der Initiative

Foto: No Hate Speech

"Wir sind laut, wir sind viele, wir sind gegen Hass im Netz. Kontern statt schweigen!" So steht es auf der deutschen Kampagnenseite des "No Hatespeech Movements" . Das ist eine Initiative des Europarats, die für den Freitag einen Tag für die Opfer von Hasskriminalität  ausgerufen hat.

Die Initiative stellt auf ihrer neuen Website  auch einen Baukasten voller Videos und Memes gegen Hassrede im Netz bereit. So sollen sich Internetnutzer leichter gegen Hetze und Beschimpfungen aussprechen oder wehren können.

Meme auf der Webseite der Initiative

Meme auf der Webseite der Initiative

Foto: No Hate Speech

Denn viele Nutzer wissen nicht, wie sie reagieren sollen, wenn sie online wüste Beschimpfungen lesen. Dabei sind laut einer repräsentativen Umfrage des Branchenverbands eco  bereits mehr als einem Drittel der Bevölkerung fremdenfeindliche Hasskommentare im Internet begegnet. Und Hass im Netz richtet sich längst nicht nur gegen eine Gruppe, sondern zum Beispiel auch gegen Frauen oder Menschen mit Behinderungen.

Noch ist der Baukasten recht übersichtlich. Künftig soll er aber ein zentrales Element im Kampf gegen Hass im Netz werden. Denn das wirksamste Mittel gegen Hasskommentare ist Humor, glaubt die Geschäftsführerin der Neuen deutschen Medienmacher, Konstantina Vassiliou-Enz. Ihr Verein hat die Kampagne organisiert.

"Es ist wissenschaftlich belegt, dass die meisten Hasskommentare nicht auf Fakten basieren, sondern emotionaler Natur sind", so Vassiliou-Enz. "Wenn man da mit Fakten gegen argumentiert, kommt man nicht ans Ziel."

Das Bundestrollamt wirbt um laute und freundliche Stimmen

Schon im Vorfeld hatten Vassiliou-Enz und ihre Mitstreiter versucht, mit Videos des "Bundestrollamts"  Aufmerksamkeit auf die Kampagne zu lenken. Eine fiktive Beamtin wirbt in einem Video auf der Kampagnenseite für die Förderung von "Internettigkeit": "Hass ist keine Meinung, auch nicht im Internet. Sagen Sie das auch, laut und freundlich." In anderen Videos sprechen Betroffene wie die muslimische Journalistin Nemi El-Hassan über Kommentare, die sie über soziale Medien erreichen.

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"Uns geht es darum, zu zeigen, dass man sich einmischen kann", sagt Vassiliou-Enz. Das ist ein lobenswertes Ziel. Allerdings müssten die Meme-Macher des Projekts dafür noch ein bisschen Momentum gewinnen. Denn das beste Meme ist letztlich keines, wenn es nicht vielfach in den sozialen Netzwerken geteilt wird.

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