BBC-Reportage: Hat die Opposition auf dem Maidan vor einem Jahr zuerst geschossen?

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Veröffentlicht: 13:30, 20. Feb. 2015 (CET)
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Wiktor Janukowytsch
Brennende Barrikaden auf dem Majdan am 19. Februar 2014

London (Vereinigtes Königreich), 20.02.2015 – Bei den Aufständen in Kiew vor einem Jahr, die als Euromaidan in die Zeitgeschichte eingingen, starben mehr als 80 Menschen, mehrere hundert wurden verletzt. Durch eine aktuelle Reportage von BBC wird das bisherige Bild einer friedlichen Demonstration gegen den damaligen ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch erschüttert. In einigen Berichten, die im Internet kursieren, wird dies als Verschwörungstheorie bezeichnet. Allerdings hatte schon am 10. April 2014 das WDR-Magazin Monitor berichtet, dass Schüsse auch möglicherweise aus dem Lager der damaligen politischen Opposition abgegeben wurden.

Die Proteste in der Ukraine hatten im November 2013 begonnen und waren in den folgenden Monaten eskaliert. Beide Konfliktparteien wiesen sich gegenseitig die Verantwortung dafür zu.

Am 4. Februar 2014 erklärte Dmytro Jarosch, ein Sprecher der oppositionellen nationalistischen ukrainischen Partei Prawyj Sektor, seine Organisation verfüge über Schusswaffen und sei bereit, diese auch einzusetzen. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen sollen allein während des 20. Februar mehr als 50 Menschen erschossen worden sein. Am 22. Februar 2014 hatte das Parlament den amtierenden Präsidenten für abgesetzt erklärt. Er selbst betrachtet seine Amtsenthebung als nicht rechtmäßig. Kurze Zeit später hatte die Europäische Kommission die Entscheidung des ukrainischen Parlaments anerkannt. Am 6. März 2014 veröffentlichte der Rat der Europäischen Union mit der Verordnung 208/2014 eine Liste mit 18 Vertretern der früheren ukrainischen Führungsriege, deren Konten und Vermögen die EU sperrt.



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