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Polizeihelikopter verfolgte Felix Baumgartner

Felix Baumgartner geriet in eine Übung der deutschen Polizei. Die heftete sich sofort an seine Fersen.

Polizeihelikopter verfolgte Felix Baumgartner
Polizeihelikopter verfolgte Felix Baumgartner

Dienstagabend gegen 19 Uhr: Auf dem Münchner Flughafen Franz Josef Strauss kommt es zu einem Zwischenfall: "Da ist ein Helikopter in die Kontrollzone des Verkehrsflughafens eingeflogen", bestätigt Sandra Teleki, Sprecherin der deutschen Flugsicherung in München. Es werde gerade ausgewertet, ob das mit einer Flugverkehrs-Kontrollfreigabe erfolgt sei oder nicht, ergänzt sie.

Am Steuer des Helikopters mit der Kennung OEXLS saß kein Unbekannter: Es war Extremsportler und Stratosphären-Springer Felix Baumgartner. Der gebürtige Salzburger gesteht, einen Fehler gemacht zu haben: "Mir ist das Navigationssystem ausgefallen. Die Fernsicht war sehr schlecht. Und dann geht es recht schnell, dass man in der Kontrollzone drinnen ist", sagt der 45-Jährige. Baumgartner versucht aber zu kalmieren: "Es ist nichts passiert. Es musste deswegen kein Flugzeug umgeleitet werden."

Baumgartner passierte das Missgeschick, als er mit einem Hubschrauber Eurocopter AS 350 B3 Écureuil unterwegs war. Diesen hat er vom St. Johanner Helikopter-Betreiber Roy Knaus gemietet. Baumgartner flog von Neuburg bei Ingolstadt, wo er bei einer großen Konferenz von Audi einen Vortrag gehalten hatte, zurück nach St. Johann. Allerdings: Sein Pech war, dass die deutsche Polizei just zum Zeitpunkt seines Verstoßes eine umfassende Übung am Münchner Flughafen abgehalten hatte.

Übungsannahme: Ein Flugobjekt tritt illegal in die Kontrollzone des Flughafens ein. Baumgartner: "Da bin ich unfreiwillig zum Feinddarsteller geworden."

Dementsprechend nahm ein deutscher Polizeihubschrauber die Verfolgung auf.

"Der ist mir nachgeflogen. Das habe ich aber erst später gemerkt. Dann hat er mich über Funk zur Landung auf dem Salzburger Flughafen aufgefordert." Diese erfolgte um 19.48 Uhr. Baumgartner: "Der Beamte hat meine Personalien aufgenommen und ist dann wieder abgeflogen."

Welche Konsequenzen wird der Vorfall haben? "Das weiß ich noch nicht. Angst, die Lizenz zu verlieren, habe ich aber nicht."

Auch Flugunternehmer Roy Knaus trägt die Sache mit Fassung: "Ich weiß nicht, ob es da eine Verwarnung oder eine Strafe gibt. Für mich ist es unerfreulich. Ich glaube auch, dass es für Felix unangenehm war, aber hoffentlich lehrreich."

Baumgartner hat diese Sache aber nicht vom Fliegen abgehalten - im Gegenteil: Schon am Mittwoch war er mit einem anderen Écureuil von Knaus nach Klagenfurt zum dortigen Beachvolleyball Grand Slam unterwegs.