Die Probleme der Deutschen Bank tauchen in keinem Redemanuskript eines Mitglieds der Bundesregierung auf. Sie sind weder Gegenstand eines Positionspapiers, noch hat sich ein Beamter hingesetzt, um dazu eine Vorlage für seinen Minister zu erarbeiten. Und doch gibt es im Bundesfinanzministerium, in der Bundesbank und in der Finanzaufsicht inzwischen Leute, die über das bislang Undenkbare nachdenken: den Zusammenbruch des größten deutschen Kreditinstituts.

Millionen Bundesbürger haben der Deutschen Bank ihre Ersparnisse anvertraut, zahllose Unternehmen unterhalten Geschäftsbeziehungen mit ihr. Das Bilanzvolumen des Frankfurter Geldgiganten entspricht mehr als dem Fünffachen des Bundeshaushalts. Ein Ende der Deutschen Bank wäre der größte anzunehmende Unfall für die deutsche Wirtschaft. Und weil schon Gerüchte über eine mögliche Schieflage die Nervosität an den angespannten Finanzmärkten verstärken würden, ist ein solches Szenario offiziell in Berlin kein Thema. Niemand will sich vorwerfen lassen, die Spekulation noch anzuheizen.