Projekt ARA – erste Modelle des Baukasten Smartphones kommen 2015 in den Handel, Testmarkt Puerto Rico

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Über Googles Projekt ARA, dem Smartphone das aus einzelnen Modulen ganz nach Belieben zusammengesteckt werden kann habe ich euch an dieser Stelle schon das eine oder andere mal berichtet. Auf der jetzt zu Ende gegangenen Developer Conference in Mountain View Kalifornien hat Google seinen zweiten Prototypen des modularen Smartphones enthüllt.

ARA_Projekt_2015_2Im Vergleich zum Vorgänger hat Google nun die Haltemagnete für die Steckmodule ins Grundgerüst, das sog. Endoskeletett verlegt. Designtechnisch soll auf diese Weise mehr Platz für zusätzliche Module geschafft werden. Das EPM (electro permanent magnet) wird je nach Bedarf vor dem Wechseln eines Moduls auf Softwarebasis deaktiviert und danach wieder aktiviert. Auf diese Weise wird ein solider Kontakt zum Endoskelett gewährleistet und etwaigem Diebstahl eines Moduls vorgebeugt, was natürlich wenig hilft wenn einem das komplette Smartphone geklaut wird. Die Magnete funktionieren selbst dann wenn das Smartphone ausgeschaltet ist oder die Batterie komplett entlade ist.

Die Einschübe für die Module sind in klar definierte Größen-Bereiche eingeteilt, wodurch externe Modul Zulieferern sicher sein können das ihre Module in jedes Endoskelett passen. Der Kontakt zwischen den Modulen wird mittels der von Google entwickelten Bridge hergestellt, die dem Modul erlaubt mit jedem anderen Modul im Endoskelett zu kommunizieren.

11 Module im Prototypenstatus verfügbar, später bis zu 30 Stück geplant

ARA_Projekt_2015_3Im derzeitigen Prototypenstatus stehen neben einer Kamera, einem 720p HD-Display (1280 x 720 Pixeln) weitere Module für RAM, Akku, Lautsprecher, USB-Port, Wlan, Bluetooth sowie Licht- und Näherungssensoren zur Verfügung. Beim Herzstück der CPU stehen mit Nvidias Tegra K1 und Marvells PXA1928 gleich 2 Prozessoren zur Auswahl. Selbst ein Sensor der den Verschmutzungsgrad der Luft messen kann wurde auf der ARA Conference gezeigt. Später sollen dann insgesamt 30 Module zur Verfügung stehen, wobei ganz sicher diverse CPU und Displaygrößen darunter sein werden um den verschieden hohen Ansprüchen der User gerecht zu werden.

ARA Configurator erlaubt die individuelle Gestaltung eines modularen Smartphones

ARA_Projekt_2015_1Neben der Hardware zeigte Google auf der Developer Conference 2015 aber auch den Ara Configurator, der nicht ganz zufällig an Motorolas Moto Maker erinnert. Waren es doch die Motorola Boys, die ursprünglich die ARA Pojektgruppe gründeten, bevor man sie Ende 2013 nach der Übernahme Motorolas durch Google und den Weiterverkauf an Lenovo in die Reihen des Suchmaschinengiganten eingliederte. Der ARA Configurator in Form eines Online-Shops erlaubt es Nutzern ihr Smartphone individuell anzupassen. Neben einer Auswahl an Modulen besteht auch noch die Möglichkeit das Gehäuse mit eigenen Fotos zu bedrucken. Vorgefertigte Einsteiger-Modelle soll es ebenfalls geben. Mit dem Ara Module Marketplace ist außerdem eine zentrale Vertriebsplattform für Modulhersteller geplant.

Marktstart 2. Halbjahr 2015, Testmarkt Puerto Rico

Obwohl es nach wie vor kein definiertes Datum für einen Marktstart gibt, hat sich Google für Puerto Rico, einem Staat der USA als Testgelände ausgesprochen. Einer der Hauptgründe für Puerto Rico soll darin bestehen, dass dort Smartphones oftmals der einzige Zugang zum Internet sind und das die in Puerto Rico bestehende Freihandelszone die Einführung der Module deutlich erleichtern könnte. Sukzessive sollen dann weitere Länder folgen, wobei ich persönlich hoffe das wir das modulare Smartphone schnell auch in Europa bzw. Deutschland begrüßen dürfen. Bis es soweit ist werde über alle relevanten News zum Projekt ARA auf dem Laufenden halten.

 

Quellen:

Toms Guide (Bildquellen Toms Guide)

Chip

Android Schweiz

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