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Uno-Bericht Treibhausgas-Ausstoß steigt ungebremst

Kohlendioxid gilt als Ursache des Klimawandels. Einem Uno-Bericht zufolge hat die Menge an Treibhausgasen in der Luft einen neuen Höchststand erreicht.
Kohlebergbau in Garzweiler: Fossile Energieträger setzen Treibhausgase frei

Kohlebergbau in Garzweiler: Fossile Energieträger setzen Treibhausgase frei

Foto: AP/dpa

Die Menge an Treibhausgasen in der Luft hat auch 2014 weiter zugenommen. Das berichtet die Weltorganisation für Meteorologie (WMO), eine Uno-Organisation.

Die Konzentration des Gases CO2 in der Luft sei im vergangenen Jahr im weltweiten Durchschnitt auf 398 Teile pro Million gestiegen (ppm=parts per million). Bevor Autos, Fabriken und Kraftwerke begannen, das Gas auszustoßen, lag der Wert bei 280.

Die Menge an Treibhausgasen in der Atmosphäre erreicht Jahr für Jahr einen neuen Höchststand, weil der Ausstoß ungebremst fortschreitet. Von Menschen freigesetzte Gase wie Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4) gelten als Hauptursache des Klimawandels, konstatiert der Uno-Klimarat in seinem Sachstandsbericht.

Die Gase halten Sonnenstrahlung in der Luft zurück, sodass sie sich erwärmt - das Ausmaß ist allerdings umstritten. Eine fortschreitende Erwärmung dürfte in manchen Ländern schwere Folgen haben, warnen Klimaforscher. Es drohen etwa höhere Meeresfluten, Dürren oder der Schwund von Gletschern.

Keine Wende in Sicht

Seit 1990 habe sich der wärmende Treibhauseffekt um 36 Prozent erhöht, berichtet die WMO. Seit Beginn des Jahrtausends hatte sich die Luft im globalen Durchschnitt trotzdem zunächst nicht weiter erwärmt - der Klimawandel hatte sich Experten zufolge gleichwohl fortgesetzt: Zusätzliche Wärme wurde vermutlich in den Ozeanen gespeichert.

Um den Ausstoß von Treibhausgasen einzuschränken, planen die Vereinten Nationen einen Welt-Klimavertrag, der im Dezember in Paris geschlossen werden soll. Jedes Land soll seine CO2-Emissionen beschränken; erste Fortschritte gibt es bereits.

Einem Bericht der Internationalen Energieagentur IEA zufolge, stehen die Chancen auf eine Wende dennoch schlecht. Bis 2040 dürfte der globale Energiebedarf um 40 Prozent steigen, zitieren britische Medien aus dem Report, der diese Woche veröffentlicht werden soll.

Ein Gutteil der Energie werde der IEA zufolge mit fossilen Energien gedeckt werden: CO2-intensive Kohleenergie etwa könnte um 15 Prozent, Erdgas gar um 50 Prozent zunehmen.

Rekordmeldungen bei Treibhausgasen dürften folglich auf Jahre hinaus weitergehen.

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boj