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Korruptionsaffäre bei ThyssenKrupp Manager räumt Fehler ein

Die Betrugsvorwürfe gegen die ThyssenKrupp-Tochter TKIS haben offenbar Konsequenzen. Als Reaktion auf einen SPIEGEL-ONLINE-Artikel gab der Chef der Firma zumindest einen Fehler zu. Eine interne Untersuchung wird eingeleitet.
ThyssenKrupp-Zentrale in Essen

ThyssenKrupp-Zentrale in Essen

Foto: thyssenKrupp

Wie SPIEGEL ONLINE berichtete, soll die ThyssenKrupp-Tochter TKIS ihrem pakistanischen Vertreter Asadullah Kazmi 20 Millionen Euro vorenthalten haben. Kazmi stellte daraufhin bei der Staatsanwaltschaft Essen Strafanzeige gegen Firmenchef W.. Nun meldete sich W. zu Wort und äußerte sich zu den Betrugsvorwürfen.

In einem Brief an seine Mitarbeiter räumt er ein Fehlverhalten ein, zumindest, was die Annahme eines Goldarmbandes als Gastgeschenk an seine Frau angeht. "Wir haben klare Regeln für den Umgang mit Geschenken bei ThyssenKrupp. Deshalb war die Annahme eines Armbands als Gastgeschenk mit unbekanntem Wert ein Fehler," schreibt W..

Auch für ihn als CEO gelten demnach diese Regeln. Deshalb werde nun ein internes Compliance-Verfahren eingeleitet. Von einer "persönlichen Fehde" gegen den verprellten Geschäftspartner könne jedoch keine Rede sein.

Die Entscheidung, den Vertrag mit dem pakistanischen Unternehmen Fa. CSG nicht zu verlängern sei auf "Basis einer unternehmerischen Kosten- und Nutzenabwägung getroffen" worden. Einer weiteren Zusammenarbeit stehe demnach jedoch nichts im Wege.

Anmerkung der Redaktion:

Das aufgrund der Strafanzeige von Asadullah Kazmi eingeleitete Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Essen gegen W. wurde im Februar 2017 gem. § 170 Abs. 2 der Strafprozessordnung eingestellt. Zudem wurde der Beitrag später aus rechtlichen Gründen nachträglich geändert und der Name des Managers anonymisiert.

asc