Neuland unterm Pflug

Nahost-Staaten Der Aufmarsch des IS ist Zeichen einer territorialen Reorganisation. Die Staatenbildung nach dem Ersten Weltkrieg - geprägt von westlichen Interessen - hat sich überlebt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2014
IS kämpft mit Feuer und Flamme
IS kämpft mit Feuer und Flamme

Foto: Bulent Kilic / AFP / Getty Images

Gäbe es eine höhere Gerechtigkeit ohne irdischen Anker, könnten sich die Kurden als Sieger der Geschichte fühlen. Noch nie, so hat es den Anschein, war die Zeit günstiger, einen kurdischen (National-)Staat zu gründen. Schon ist von einem Großkurdistan die Rede, das Gebiete im Nordirak, in Südostanatolien, in Nordsyrien bis zum Nordwesten des Iran erfasst, wo es mit der Republik von Mahabad 1946 kurzzeitig die erste Kurden-Souveränität gab. Es würde ein neues Staatswesen entstehen, während ringsherum Staaten das Zeitliche segnen wie der Irak und Syrien oder existenziell gefährdet sind wie der Libanon oder abdanken wie Libyen oder als Besatzungsgebiet vor sich hin dämmern wie die Westbank und Gaza. Die Umbrüche im Nah