Die Bundesliga-Floorballer des TV Lilienthal gehen mit einem weiteren Erfolgserlebnis in die Länderspielpause. Das Team von Trainer Remo Hubacher bestätigte auch in der Hauptstadt den Trend der vergangenen Wochen und besiegte BAT Berlin mit 7:5 (2:1, 2:1, 3:3). Da zudem die am ersten Spieltag mit 6:9 verloren gegangene Partie in Leipzig wegen eines Regelverstoßes nachträglich für die Lilienthaler „Wölfe“ gewertet wurde, steht der TVL nach dem ersten Drittel der Saison sogar auf Rang zwei.
„Das Topspiel der Bundesliga hat gehalten, was man im Vorfeld erwartet hat“, fasste Hubacher die Begegnung in Berlin zusammen. „Es war eine packende, faire, aber hart umkämpfte Partie.“ Und ein wenig kurios war sie auch. Denn in der Nebenhalle der großen Max-Schmeling-Arena war die Zeitanzeige ausgefallen – so wurden die Minutenstände fortan immer lautstark aufs Spielfeld gerufen.
Die Gäste aus Lilienthal fanden optimal ins Spiel und gingen früh durch Janos Bröker in Führung (5.). Ein Überzahlspiel nutzte Mark Oliver Bothe nach einem klasse Pass von Torben Kleinhans zum 2:0 (11.). Doch als Bröker dann ebenfalls wegen Stockschlags zwei Minuten auf die Strafbank musste, gelang Berlin der Anschlusstreffer (14.). Eine weitere Unterzahlsituation – Tobias Melde hatte es nach einem Wechselfehler erwischt – überstanden die „Wölfe“ unbeschadet.
Nur 15 Sekunden nach Wiederanpfiff gelang dem starken Janos Bröker dann das 3:1, dem Kleinhans kurz darauf sogar das 4:1 folgen ließ. Doch Berlin erhöhte den Druck und schnürte die Lilienthaler nun phasenweise in der eigenen Hälfte ein. Mehr als das 2:4 in der 29. Minute ließen die Gäste aber nicht zu – die Defensive der „Wölfe“ hielt. Was sicher auch daran lag, dass Hubacher und sein Co-Trainer Daniel von der Heyde erneut mit drei Reihen agieren konnten.
Als Bröker und Kapitän André Heißenbüttel mit einem Doppelschlag (48./49.) auf 6:2 erhöhten, schien die Partie endgültig entschieden. Berlin nahm direkt nach diesem Treffer eine Auszeit und kurz darauf – nach dem 3:6 in der 54. Minute – schließlich auch den eigenen Torwart vom Platz, setzte mit einem sechsten Feldspieler nun endgültig alles auf eine Karte. Es war schließlich erneut Bröker, der das wichtige 7:3 (56.) erzielte.
Der Lilienthaler Neuzugang wurde nach Spielende völlig verdient auch zum „Man of the Match“ gekürt. Nach den abermaligen Anschlusstreffern zum 4:7 und 5:7 nahm Hubacher dann 58 Sekunden vor dem Ende der Partie eine Auszeit, um den Druck und die Hektik ein wenig rauszunehmen. Die Taktik ging auf. Die Schlussphase überstanden die Gäste ohne weiteres Gegentor. „Auf die Leistungen der jungen Mannschaft in den ersten sechs Ligaspielen sind wir mehr als stolz und freuen uns über den erfolgreichen Verlauf des ersten Drittels der regulären Saison“, fasste Co-Trainer von der Heyde zusammen. „Dennoch haben wir auch im heutigen Spiel weitere Erkenntnisse darüber gewonnen, in welchen Punkten wir uns noch verbessern können und wollen.“
TV Lilienthal: Hallerstede; Kleinhans, Bothe, Ebbinghaus, Brinkmann, Gersdorf, Marc Lubes, Waldmann, Bieger, Appenrodt, Bröker, Diaz de Armas, Osmers, Siljamo, Stierle,
Heißenbüttel, Bauer, Seitz, Grabau, Melde
Drei Punkte am Grünen Tisch
◼ Der TV Lilienthal hat neben dem Sieg in Berlin auch noch drei Punkte am Grünen Tisch zugesprochen bekommen. Die Verbandsspruchkammer (VSK) des Verbandes gab einem Protest des TVL statt und wertete die Partie des ersten Spieltags beim MFBC Leipzig mit 5:0 für die „Wölfe“. Ursprünglich hatten die Lilienthaler dieses Spiel mit 6:9 verloren. Die Ostdeutschen setzten zum Saisonauftakt am 20. September aber einen zu diesem Zeitpunkt nicht lizenzierten Spieler ein. Dagegen legten die Lilienthaler Einspruch ein und bekamen nun Recht zugesprochen. (td)