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Gemeinde erwirbt das Hotel Bremer Tor

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In vielen Gesprächen mit Bürgermeister Niels Thomsen (r.) haben Sabine Gefken und ihr verstorbener Mann Heinz den Verkauf des Hotels abgewickelt. Mit Sohn Jörn (l.) führt sie das Unternehmen weiter.
In vielen Gesprächen mit Bürgermeister Niels Thomsen (r.) haben Sabine Gefken und ihr verstorbener Mann Heinz den Verkauf des Hotels abgewickelt. Mit Sohn Jörn (l.) führt sie das Unternehmen weiter. © Ehlers

Brinkum - Von Sandra Bischoff. Die Gemeinde Stuhr hat das Hotel Bremer Tor gekauft. Sie erwarb das Grundstück mitsamt Gebäude. Den Hotel-, Restaurant- und Cateringbetrieb führen Sabine Gefken und ihr Sohn Jörn als Pächter weiter.

Als die Diskussionen und die Planungen für die Umgestaltung des Brinkumer Ortskerns begannen, machten sich auch Heinz und Sabine Gefken Gedanken, wie sie ihr Hotel in die Zukunft führen wollten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Wir sind seit 110 Jahren Teil des Ortskerns und wollen es auch bleiben“, sagt die Witwe des im September unerwartet verstorbenen Wirts.

Das Ehepaar verwarf unterschiedliche Modelle, und sprach schließlich im Sommer 2012 die Gemeinde an. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, wir haben ja auch keine kleine Parzelle verkauft. Aber wir sind mit der Gemeinde auf einen Konsens gekommen, von dem beide Seiten profitieren“, sagt Sabine Gefken. Alle Gespräche mit Bürgermeister Niels Thomsen hätten sie und ihr Mann gemeinsam geführt. Die Vertragsverhandlungen waren abgeschlossen, die Unterzeichnung erlebte Heinz Gefken jedoch nicht mehr. „An der Struktur wird sich nichts ändern, wir führen den Betrieb weiter wie bisher. Es gibt auch keine Entlassungen“, sagt Sabine Gefken. Man müsse als Unternehmer über den Tellerrand schauen. „Mein Mann war immer sehr innovativ. Und der Verkauf ist für uns eine große Chance, einen Schritt nach vorn zu machen.“ In der Hotelbranche sei es nicht unüblich, Immobilien zu verkaufen und dann wieder zu pachten.

Er habe sich immer für einen Hotel- und Gastronomiebetrieb im Ortskern ausgesprochen, sagt Thomsen. „Solch ein Angebot ist wichtig für Vereine und Familien und darf nicht wegbrechen.“

Durch den Kauf des Grundstücks habe die Gemeinde Möglichkeiten gewonnen, im Zuge der Ortskernumstrukturierung neue Verkehrswege zu erschließen, sagt Thomsen mit Blick auf den Parkplatz hinter dem Hotel. „Wir müssen schauen, welche Auswirkungen das Areal auf die Umgestaltung hat und deshalb in Teilen nochmal neu nachdenken.“

Derzeit befassten sich die Planungen mit der Verlegung des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB). Die Gemeinde hatte vor Jahren für die Ortskernumgestaltung bereits andere Immobilien rund um den ZOB erworben, zum Beispiel das ehemalige Kaufhaus Peters.

Ausschlaggebend für den Verkauf des Hotels sei unter anderem die Unterhaltung gewesen. „Wenn wir an der Fassade nichts machen, sehen wir in zehn bis 15 Jahren alt aus, wenn um uns herum nur neue Häuser stehen“, sagt Sabine Gefken. Den Verkauf bewerten sie und ihr Sohn als „absolut positiv“. Der Bürgermeister stimmt der Familie zu: „Das Haus ist in gute Hände gekommen.“

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