Kurzbesuch in der Türkei: 3 Geheimtipps für Istanbul

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Nachdem ihr unseren Aufenthaltsort der letzten Tage so schnell erraten habt, will ich mich nicht lumpen lassen und der Internet-Gemeinde unsere Spezial-Geheimtipps für Istanbul verraten.

Ein Gastbeitrag von Jenny, die im Blog Weltwunderer schreibt.

Jedes Jahr kommen um die acht Millionen Besucher nach Istanbul; die meisten davon Deutsche. Davon konnten wir uns direkt überzeugen, da unser schickes nettes kleines Hotel in Steinwurf-Weite von der Blauen Moschee lag – einer der Hauptattraktionen Istanbuls.

In Reiseführern und Magazinen liest man viel von “Geheimtipps”, die man nicht verpassen sollte. Die inhärente Paradoxie des “The Beach“-Problems ist klar: Was einmal als Geheimtipp herausposaunt wurde, kann keiner mehr sein, wenn alle daran teilhaben wollen.

In Istanbul gibt es einige solche faulen Eier: Am meisten (und traurigsten) stach für uns die “Basilica Cistern” heraus. Tief unter der Erde liegt unter antiken Säulenbögen ein stiller See, in dem ein paar Karpfen ihre Bahnen ziehen und ansonsten außer ein paar Tropfen nichts zu hören ist.

Istanbul Basilica Cistern

So beschreibt es zum Beispiel das Reisemagazin des Spiegel online. Haha, kann ich da nur sagen! Wenn man die sich windende Warteschlange vor dem Eingang der Zisterne überwunden hat, tappt man mit zusammengekniffenen Augen durch das Blitzlichtgewitter der hunderten von Amateurfotografen, die an den drei eigens ausgewiesenen schönsten Säulenbogen-Stellen ihr (natürlich misslungenes – kann denn kein Mensch einen Fotoapparat bedienen??) Erinnerungsfoto schießen und dann auf dem Rundgang weiterhetzen, weil sie vor der Schließzeit noch die nächste Attraktion abhaken müssen. Das ist wirklich schade, denn hier unten könnte es echt schaurig-schön sein!

Geheimtipp Nr. 3: Einfach mal losschlendern

Dass man bei einer Städtereise die Hauptattraktionen ganz oben auf die Agenda setzt, ist klar. Wir wagten es trotzdem, die “Big Three” – Aya Sofya, Blaue Moschee aka Sultan Ahmet Camii  und Topkapı-Palast – hintenan zu stellen und gingen bei herrlichstem Frühlingswetter erst einmal aufs Geradewohl los. Per Tram, Bus und Fähre ist das in Istanbul ganz einfach und mit der “Istanbulkart” auch gar nicht teuer.

So gelangten wir in den asiatischen Teil der Stadt (nach Üsküdar) und mäanderten dann, wieder per Fähre, über das Goldene Horn zurück in den Westen bis in den Stadtteil Eyüp. Dass wir hier ohne Stadtplan umherirrten, war nicht ganz freiwillig (der Lonely Planet Istanbul lässt in der Hinsicht leider zu wünschen übrig!), hatte aber den Reiz, dass wir uns mit drei Wörtern Türkisch bei alten Leutchen und freundlichen Busfahrern durchfragen mussten. Hände und Füße funktionieren hier wesentlich besser als Englisch!

 

Istanbul by Night

 

Wir entdeckten spannende Märkte, auf denen es wesentlich interessantere Dinge zu kaufen gab als die immer gleichen Lederjacken und Teeservices, die man im Grand Bazaar sehen konnte – zum Beispiel gebratene Schafsköpfe. Wir tranken türkischen Kaffee und aßen leckere “Balık ekmek” direkt am Bosporus-Ufer, hoch über dem Goldenen Horn oder auch im Gülhane-Park direkt hinter den Palastmauern des Topkapı; ganz ohne Touristenmassen und entsprechende Preise. Und wir sahen eine Menge interessanter Gassen und Gässchen samt ihrer Bewohner. Spannend!

 

Istanbul Fatih

Geheimtipp Nr. 2: Moscheen – ja, bitte!

Wer nach Istanbul kommt, der muss Moscheen mögen; alles andere finde ich abwegig. Neben der Blauen Moschee, durch die sich Tag für Tag hunderte (oder tausende?) Besucher schieben, gibt es in Istanbul schätzungsweise 500 weitere Gebetshäuser, die teilweise nicht weniger beeindruckend sind – jedes auf seine Weise.

Die Moscheen, die wir durch zielloses Herumlaufen und gezieltes Suchen abseits der Touristenpfade fanden, konnten wir in aller Ruhe entdecken und genießen. Fast alle sind für Besucher offen, wenn nicht gerade Gebetszeit ist. Wer nicht vom Duft hunderter bloßgelegter Socken in der Blauen Moschee umgehauen werden will, der kann zum Beispiel in der stillen Atik Valide Camii in Üsküdar, aber auch in der riesigen Yeni Camii am wuseligen Fährterminal in Eminönü in aller Ruhe die Mosaike und Kalligrafien an den imposanten Kuppeln bewundern.

 

Istanbul Atik Valide Camii

 

Spannend fanden wir es auch, die heilige Atmosphäre zusammen mit einer Menge an “echten” Besuchern zu erleben: Die Eyüp Sultan Camii ist für Muslime immerhin fast so heilig wie die Kaaba in Mekka!

 

Istanbul Eyüp Sultan Camii

Weltwunderer-Geheimtipp Nummer eins: die Stadtmauer

Die besten Dinge entdeckt man in der Regel per Zufall. So auch hier: Eigentlich hatten wir die (auch für Atheisten) faszinierenden und wirklich schönen Mosaike in der uralten Chora-Kirche (“Kariye Müzesi”) anschauen wollen. Die ehemalige Kirche liegt mitten im ansonsten echt unscheinbaren (und vor allem durch seine Masse an Brautkleider-Läden herausstechenden) Stadtviertel Fatih. Als wir hier nach der richtigen Bushaltestelle suchten, fiel uns die Theodosianische Stadtmauer ins Auge, deren gut erhaltene Ruinen sich über mehrere Kilometer quer über die ganze Halbinsel vom Goldenen Horn bis ans Marmara-Meer ziehen.

Ein paar neugierige Erkundungen später fanden wir tatsächlich eine Aufstiegsmöglichkeit: eine Treppe ganz ohne Geländer, die hinauf auf die etwa 15 (?) Meter hohe Mauer führte – ebenfalls komplett ohne Geländer und nur teilweise restauriert. Einige der Treppen, die zu höheren Absätzen führen, sind gerade einmal handbreit und wecken Erinnerungen an mexikanische Tempel wie Tical. Definitiv nichts für Höhenängstliche!

 

Istanbul City Walls

 

Diese Mauer hätte ich mit dem Weltwundersohn sicherlich NICHT bestiegen; oder höchstens mit einem Klettergurt. Ein paar türkische Jungs, die fröhlich auf den steilen Wänden herumkletterten, beruhigten mein ängstliches Mutterherz nicht gerade. Städtetrips ohne Kinder sind eben doch auch mal ganz gut!

Ohne Angst im Nacken konnten wir hier oben einen absoluten Wahnsinnsblick auf ganz Istanbul genießen – wirklich 360° Panorama, noch besser als im “Café Pierre Loti” in Eyüp oder auf der Aussichtsterrasse des Topkapı-Palastes.

Unsere Empfehlung für Istanbul lautet daher: Besucht die “Big Three”, aber verpasst auf keinen Fall die kleineren Juwelen! Das Leben in den Stadtvierteln, die vielen unbekannteren Moscheen und vor allem die Aussicht von der Stadtmauer in Fatih sind die wahren Highlights von Istanbul.

 

Weltwunderer Istanbul

 

 

 

 

Titelbild:

Exklusiver Blick von der Dachterrasse unseres Hotels: im Hintergrund die Blaue Moschee

 

Ein Gastbeitrag von Jenny, die im Blog Weltwunderer schreibt.

 


 

 

Mehr Türkei*:
Touristen erleben die Türkei:
http://bruggerverlag.de/html/touristen_erleben.html
und/oder
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https://reisefreak.de/am/B007NG5978

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