Der sonnenreiche Juli sowie fallende Preise an der Strombörse treiben die Ausgaben zur Ökostrom-Förderung weiter und werden sich wohl 2014 in den Rechnungen der Haushalte spiegeln. Da im Juli deutlich mehr Solarenergie produziert wurde, die zu garantierten Preisen abgenommen wird, rutschte das Förder-Konto tief in die roten Zahlen, wie Daten der Netzbetreiber zeigten.
Das Konto, das Einnahmen aus der Strompreis-Umlage und Aufwendungen für die Hilfe zeigt, war danach im Juli mit 1,75 Milliarden Euro im Minus. Damit verdoppelte sich das Defizit im Vergleich zum Juni fast.
Die Denkfabrik „Agora Energiewende“ erhöhte daher ihre Prognose für die Umlage, die die Haushalte 2014 zahlen müssen: Sie geht nun von 6,24 Cent pro Kilowattstunde aus nachdem sie zuletzt noch 6,12 Cent vorhergesagt hatte. 2013 zahlen die Haushalte knapp 5,3 Cent.
Verbraucher trägt Hauptlast der Energiewende
Damit finanzieren die Verbraucher die Differenz zwischen den garantierten Abnahmepreisen für Wind- oder Solarstrom und dem Börsenpreis. Dieser fällt seit längerem und erhöht dadurch die Umlage ebenfalls.
Verschärft wird dies auch durch die steigende Ökostrom-Produktion selbst: Steigt etwa das Angebot an Sonnenstrom an der Börse – so wie im Juli – dann fällt der Börsenpreis und die Umlage steigt folglich. Verbraucherschützer beklagen allerdings, dass die sinkenden Großhandelspreise anders als die Umlage kaum an die Haushalte weitergegeben wird.
Die Umlage für 2014 wird endgültig von den Netzbetreibern aufgrund der Daten bis Ende September erhoben. Umweltminister Peter Altmaier hatte bereits mehrfach gesagt, er rechne mit einem Betrag von gut sechs Cent und hatte dafür vor allem die sinkenden Börsenpreise verantwortlich gemacht.