Panorama

Scharfe Kritik an deutscher Kirche Kardinal will kein "Christentum light"

Sieht die Kirche als Kontrastprogramm zum Mainstream: Kardinal Walter Brandmüller.

Sieht die Kirche als Kontrastprogramm zum Mainstream: Kardinal Walter Brandmüller.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der erzkonservative Kardinal Walter Brandmüller ruft seine deutschen Kollegen zur Ordnung. Nicht allen gesellschaftlichen Strömungen müsse nachgegeben werden. Auch zum Umgang mit Homosexuellen bezieht er klar Stellung.

Kardinal Walter Brandmüller Kritik hat seine deutsche Amtsbrüder scharf kritisiert. "Es ist absurd: Die Kirchen leeren sich und die Kassen füllen sich. Erhalten wird ein sich selbst genügender teurer Apparat, der mit seinem Klappern die Stimme des Evangeliums übertönt", sagte der 86 Jahre alte frühere Chefhistoriker des Vatikan der "Rheinischen Post". Der seit 2009 im Ruhestand lebende Brandmüller zählt zu den Vertretern der Erzkonservativen im katholischen Klerus.

Brandmüller forderte zudem ein entschiedeneres Auftreten der katholischen Kirche. "Wir sollten endlich, anstatt ein 'Christentum light' zu predigen, den Mut aufbringen, ein Kontrastprogramm zu dem gesellschaftlichen Mainstream von heute zu fordern und vorzuleben, was die Zehn Gebote und die Ethik des Neuen Testaments zum Inhalt haben."

Scharf positionierte er sich dabei gegen die derzeit auch im Vatikan diskutierten Lockerungen in der kirchlichen Sexual-Moral und zum Umgang mit Homosexuellen. Er betonte zudem das katholische Nein zu Abtreibungen. "In der Tat scheint gewisse Kreise eine geradezu perverse Lust an der Selbstzerstörung erfasst zu haben, wenn etwa die Weitergabe des Lebens in vielfacher Weise verhindert oder die naturgegebene geschlechtliche Identität von Mann und Frau in Frage gestellt wird", sagte Brandmüller.

Quelle: ntv.de, kno/AFP

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