Deutschland: Keine «Feminisierung» des Pfarrberufs

Bei der Gleichstellung von Frauen und Männern hat die evangelischen Kirche noch Nachholbedarf. Dies ergibt sich aus dem Gleichstellungsatlas, der zum internationalen Frauentag (8. März) erscheint.

Irmgard Schwaetzer
Irmgard Schwaetzer, Präses der EKD-Synode, stellte den Gleichstellungsatlas vor. (Bild: EKD)

Danach sind Frauen in den Ehrenämtern von Kirche und Diakonie überrepräsentiert, hingegen in der mittleren Leitungsebene kaum vertreten. Bei Dekanen und Superintendenten beträgt der Frauenanteil 21 Prozent, wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag in Hannover mitteilte.

Korrigiert werde in dem Atlas der «gefühlte Eindruck», dass es in der evangelischen Kirche mittlerweile mehr Pfarrerinnen als Pfarrer gebe, sagte Synodenpräses Irmgard Schwaetzer. Realität sei hingegen, dass von den aktiven Pfarrern 33 Prozent Frauen sind. Dass zunehmend Frauen ins Pfarramt streben, war etwa von dem evangelischen Theologieprofessor Friedrich Wilhelm Graf als «Feminisierung» des Pfarrberufs charakterisiert worden. Von den Pfarrerinnen waren rund 43 Prozent in Teilzeit beschäftigt.

Für 2016 wurde eine Studie angekündigt, die Ursachen für die geringe Repräsentanz von Frauen in kirchlichen Leitungspositionen auf der Ebene von Kirchenkreisen und -bezirken nachgeht. (epd)