Privatbilder der Zarenfamilie versteigert :
79.000 Franken für den „Esel“

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Familienfoto: Nikolaus II. mit seiner Schwester und deren Ehemann
Im Hôtel des Ventes in Genf wurden Privatbilder der letzten Zarenfamilie versteigert, die erst kürzlich auf einem Dachboden gefunden wurden - für etwa 375.000 Franken.

Teilweise mit mehr als dem Hundertfachen ihres Schätzpreises sind im Hôtel des Ventes in Genf bislang unbekannte Privatbilder der letzten Zarenfamilie versteigert worden.

Die Fotosammlung, die von Ferdinand Thormeyer stammt und erst vor kurzem auf dem Dachboden eines der Nachkommen des einstigen Hofmeisters und Hauslehrers des letzten russischen Herrschers, Nikolaus II., gefunden wurden, zeigt vor allem Zar Alexander III. und dessen Frau, Maria Fjodorowna, sowie ihre Kinder, unter ihnen Nikolaus II. mit seiner Familie, die 1918 von den Bolschewiken ermordet wurden.

Gold, Peridot, Diamanten

Zwei Alben mit 53 und 31 Bildern fanden für 205.000 Schweizer Franken (etwa 166.000 Euro) und 170.000 Franken neue Besitzer. Geschätzt wurden sie zuvor auf 10.000 bis 15.000 Franken beziehungsweise 4000 bis 6000 Franken.

Zwei Fotos von Großfürst Michail Alexandrowitsch Romanow, dem jüngeren Bruder von Nikolaus II., waren mit 400 bis 600 Franken veranschlagt, versteigert jedoch wurden sie schließlich für 36.000 und 26.000 Franken. Auch ein Paar Kragenknöpfe aus Gold, Peridot und Diamanten, die mit zwei Fotos des russischen Großfürsten verziert sind (Schätzpreis 3000 bis 5000 Franken), erreichten am Ende 66.000 Franken.

Eine Hotelangestellte zeigt das Fotoalbum mit Bildern von Alexander III., seiner Familie und Verwandten
Eine Hotelangestellte zeigt das Fotoalbum mit Bildern von Alexander III., seiner Familie und Verwandtendpa

Nicht minder spektakulär war das Gebot für drei Fotos vom letzten russischen Zaren und einer auf Französisch geschriebenen Karte: Geschätzt auf 300 bis 500 Franken, ersteigerte ein anonymer Bieter die Dokumente für 79.000 Franken.

Vor allem die sehr persönliche und humorvolle Ansprache in dem Schreiben von Nikolaus II. an seinen Lehrer habe den Bieter wohl begeistert, teilte das Auktionshaus mit. In dem Brief heißt es: „Werter Herr Thormeyer, ein glückliche Neues Jahr wünscht Ihnen jener, den Sie einmal einen ,Esel‘ nannten - Nikolaus.“