Die Regionalairline Intersky hat ihren Flugbetrieb eingestellt. Das teilte die Airline jetzt mit. Die österreichische Fluggesellschaft kündigte außerdem an, am kommenden Montag Insolvenz zu beantragen.
Eigentlich sollte die Airline verkauft werden. Der letzte verbliebene Interessent für eine Übernahme habe sich "überraschend und unerwartet" zurückgezogen, hieß es jetzt. Über eine mögliche Fortführung des Flugbetriebs werde dann der Insolvenzverwalter entscheiden.
Leasinggeber zieht Maschinen ein
Die Intersky-Flüge können nicht mehr durchgeführt werden, weil der Flugzeugleasinggeber Castellake zwei ATR72 und zwei Dash 8-Q300 sicherstellte, hieß es von Seiten des Bodensee-Flughafens in Friedrichshafen. Der Airport ist die Hauptbasis der Fluggesellschaft. Aufgrund überfälliger Raten seien die Verträge fristlos durch die Leasinggesellschaft gekündigt und alle vier Maschinen nach Maastricht ausgeflogen worden.
Die Flotte der Intersky bestand zuletzt aus fünf Flugzeugen. Die verbliebene Dash 8-Q300 gehört der Airline selbst. Intersky hat ihren Sitz in Bregenz und beschäftigt 150 Mitarbeiter. Angeflogen wurden Ziele in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Airline hat Basen an den Flughäfen Graz, Friedrichshafen und Memmingen.
Bodensee-Airport will Lücke schnell schließen
Mit der Einstellung des Interksy-Flugbetriebs habe man schon länger gerechnet, sagte ein Sprecher des Bodensee-Airports zu airliners.de. Der Zeitpunkt sei jedoch überraschend. Durch den Wegfall der Intersky bricht am Flughafen Friedrichshafen mehr als die Hälfte des Verkehrs weg.
Das Management des Bodensee-Airports will mit alternativen Flugangeboten die entstandende Lücke schnell schließen. Die erste Erfolgsmeldung kam noch am Freitagabend: Eurowings kündigte an, ab dem 26. November zwei bisherige Intersky-Strecken zu übernehmen. Dabei handelt es sich um die Verbindungen Berlin-Friedrichshafen sowie Friedrichshafen-Düsseldorf.
Und auch der Allgäu Airport in Memmingen zeigte sich optimistisch. Die Intersky hatte dort rund 40 Prozent des Verkehrs ausgemacht. Der Verlust bis Jahresende entspreche allerdings lediglich rund 6000 Passagieren, so Flughafenchef Ralf Schmid: "Das sind sechs Prozent der für November und Dezember erwarteten Gesamtzahl an Fluggästen." Man werde auch so das angestrebte Jahresziel von 860.000 Passagieren erreichen.
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Dass die 2001 gegründete Interksy verkauft werden sollte, war seit September bekannt. 2012 war der bayerische Unternehmer Rudolf Wöhrl mit seiner Intro Aviation bei der Airline eingestiegen. Aus den damals angekündigten Plänen für einen Ausbau des Flugbetriebs wurde aber nichts.