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GBK votiert für umstrittenes Busportal

Das in der Branche zeitweise heiß diskutierte Internet-Portal für Busreisen will die Gütegemeinschaft Buskomfort (GBK) jetzt allein auf den Weg bringen. Laut Verband votierte auf der jüngsten Jahreshauptversammlung in Stuttgart „eine deutliche Mehrheit“ der rund 70 Teilnehmer „für die Entwicklung eines innovativen Konzeptes“ zu der Buchungsplattform. Ein Name für den vorgesehenen Netzauftritt wurde jedoch noch nicht genannt.

Um das ursprünglich unter dem Namen Bus.de geplante Portal hatte sich im vergangenen Jahr ein heftiger Streit zwischen der GBK und dem Busreiseverband RDA entzündet, der schließlich in der Auflösung des Dachverbandes Internationaler Bustourismusverband (IBV) gipfelte. Stein des Anstoßes war letztlich das Geld: Während die Mehrheit der RDA-Mitglieder nicht bereit war, für das Projekt über zwei Jahre lang bis zu 250 Euro extra pro Jahr in die Verbandskasse zu zahlen, sammelte die GBK bereits Zusatzbeiträge von ihren Mitgliedern ein. Nach Abzug der bisherigen Projektarbeit stünden aus diesem Topf noch rund 99.000 Euro zur Verfügung, teilte der Verband jetzt mit.

Die Bekanntgabe des Votums für ein neues Portal nutzte der Busverband noch einmal, um gegen den RDA heftig auszuteilen. So empfahl auf der Tagung GBK-Chef Hermann Meyering der Branche, die Chancen einer differenzierten Verbandslandschaft zu erkennen. „Dies wird aber nur gelingen, wenn die Verbände ihre Energien nicht in albernen Rivalitäten vergeuden, die aus Minderwertigkeitskomplexen resultieren“, gab sich Meyering aber auch selbstkritisch.
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