Arbeitslosigkeit hat sich zum Jahresende verschärft

Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist 2015 zwar gestiegen, hat aber nicht das Niveau des Krisenjahrs 2009 erreicht. Im Dezember waren so viele Personen arbeitslos wie seit April 2010 nicht mehr.

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Diesen Schweizern können weder der starke Franken noch die Konjunkturdellen etwas anhaben. (Bild: imago)

Diesen Schweizern können weder der starke Franken noch die Konjunkturdellen etwas anhaben. (Bild: imago)

ng. ⋅ Nach dem Franken-Schock ist die Arbeitslosenquote im vergangenen Jahr gestiegen. Sie erhöhte sich im Jahresmittel auf 3,3% von 3,2% im Vorjahr. Sie liegt damit unter dem Wert im Krisenjahr 2009, als die Arbeitslosenquote von 2,6% auf 3,7% anzog. Doch der Anteil der Langzeitarbeitslosigkeit beziehungsweise der Anteil der Personen, die seit über einem Jahr arbeitslos sind, ist mit 14,4% nur wenig tiefer als 2009 (15,3%).

Noch kein Ende in Sicht

Zum Jahresende hat sich die Arbeitslosigkeit verschärft . Im Dezember waren 158'629 Personen arbeitslos – so viele wie seit April 2010 nicht mehr. Die Arbeitslosenquote stieg von 3,4% im November auf 3,7%, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte. Saisonbereinigt betrug die Arbeitslosenquote 3,4%. Laut bisherigen Prognosen erwartet das Seco , dass die Arbeitslosenquote im kommenden Jahr auf durchschnittlich 3,6% steigen wird und damit fast wieder das Niveau des Krisenjahrs 2009 erreichen würde.

Im Dezember erhöhte sich die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vorjahr vor allem in den von der Frankenstärke besonders betroffenen Branchen wie dem Uhrensektor (+37%) oder dem Maschinenbau (+32%) stark. Leicht rückläufig war die Arbeitslosigkeit einzig in der Versicherungsbranche (–1%) und in der Land- und Forstwirtschaft (–2%).

Anstieg der Kurzarbeit

Wie das Seco weiter mitteilte, waren im Oktober 563 Firmen und 5981 Arbeitnehmer von Kurzarbeit betroffen. Dies entspricht einem Anstieg von 12% beziehungsweise von 24% gegenüber dem Vormonat. In der gegenwärtigen Lage ist Kurzarbeit für die Firmen nicht das vorrangige Instrument, weil sie aufgrund der starken Heimwährung vor allem ein Kostenproblem haben. Dies war 2009 noch anders, als angesichts des Konjunktureinbruchs die Auftragslage wegbrach und viele Unternehmen mit Kurzarbeit darauf reagierten. So hatten damals 8870 Firmen auf Kurzarbeit zurückgegriffen; betroffen waren 67 398 Arbeitnehmer.