Der Europaverkehr ist der Wachstumstreiber für die deutschen Airports. Das geht aus einer Untersuchung des Flughafenverbandes ADV hervor. Demnach starteten im vergangenen Jahr 49 Millionen Passagiere an einem deutschen Airport ihre Reise in ein anderes europäisches Land. Das sind 14 Prozent mehr als noch 2008. Die Top-Ziele waren Spanien und die Türkei.
Die Europa-Reisenden machen damit knapp die Hälfte derjenigen aus, die 2014 an einem deutschen Flughafen in eine Maschine gestiegen sind. Insgesamt waren es knapp 104 Millionen Reisende. Das sind zehn Prozent mehr als noch 2008.
Aber auch der Interkontinental-Verkehr lässt die Passagierzahlen an deutschen Flughäfen nach oben gehen. 13,3 Millionen Fluggäste starteten aus Deutschland zu einem Ziel dieser Kategorie, das sind immerhin sechs Prozent mehr als 2008.
Diese Grafik zeigt, wohin die Passagiere von deutschen Airports aus fliegen. Foto: © ADV
Innerdeutsch fliegen jedoch immer weniger Passagiere. Im vergangenen Jahr reisten 15,5 Millionen Reisende von einem deutschen Flughafen zum anderen. Das entspricht einem Rückgang von 13 Prozent im Vergleich zu 2008.
Ein Grund dafür ist laut ADV die Luftverkehrssteuer. Durch die Zwangsabgabe hätten Millionen Gäste den deutschen Flughäfen den Rücken zugewandt, hieß es. Neben dem Flughafenverband haben auch schon andere Branchenvertreter die Abschaffung der Ticketsteuer gefordert.
Daten zur ADV-Umfrage
Bei der "Airport Travel Survey" wurden im vergangenen Jahr 180.000 Fluggäste in persönlichen Interviews befragt - und zwar an den 22 internationalen Airports in Deutschland, die Mitglied im ADV sind. 2008 wurde ebenfalls eine solche Umfrage durchgeführt.
Die innerdeutschen Strecken, auf denen am meisten Passagiere unterwegs sind, sind die Verbindungen zwischen Berlin und München beziehungsweise Hamburg. Auf Platz drei landete die Strecke zwischen Berlin und Köln/Bonn.
Im Vergleich zu 2008 sind waren weniger Passagiere auf innerdeutschen Strecken unterwegs. Foto: © ADV
Laut ADV ist auch die Zahl der Umsteiger an deutschen Airports zwischen 2008 und 2014 gestiegen, und zwar um ein Viertel. Im vergangenen Jahr waren es 26 Millionen.
Fast die Hälfte derjenigen, die an deutschen Airports umsteigen, kommt aus Europa. Ein Drittel kommt aus Übersee, ein Fünftel aus Deutschland. 24 der 26 Millionen Umsteiger wurden an den beiden großen deutschen Drehkreuzen Frankfurt und München registriert. Die Standorte Düsseldorf und Berlin zählten jeweils rund eine Million.
Mehr Privat- und weniger Business-Reisen
Auch der Anlass der Flugreise wurde von der ADV abgefragt. Das Ergebnis: Es gibt immer weniger Geschäftsreisende und mehr Privatreisende. Der Anteil der Passagiere, die aus beruflichen Gründen in Deutschland in einen Flieger steigen, fiel von 41 auf 35 Prozent. Die restlichen 65 Prozent reisen aus privatem Anlass oder Urlaub, was einem Plus von 14 Prozent entspricht.
Auch interessant: Die Passagiere, die in Deutschland in eine Maschine steigen, waren im vergangenen Jahr durchschnittlich 43 Jahre alt - also knapp ein Jahr älter als noch 2008. Außerdem ist der Anteil der weiblichen Fluggäste seit 2008 von 43 auf 47 Prozent gestiegen.
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