Bremerhaven - Die Krise der Offshore-Windenergie-Branche kostet in Bremerhaven rund 130 weitere Arbeitsplätze. Das Stahlbau-Unternehmen Weserwind hat eine so schlechte Auslastung, dass das Management etwa ein Drittel der Belegschaft in Produktion und Verwaltung entlassen will. Das hat die Geschäftsleitung auf einer Betriebsversammlung angekündigt. Die knapp 400 Beschäftigten befinden sich in Kurzarbeit.

Weserwind ist eine Tochter der Georgsmarienhütte AG. Das Unternehmen hat sich auf die Fertigung von Stahlfundamenten und anderen Großbauteilen für Windparks auf hoher See spezialisiert. Allerdings hatte Weserwind in der Vergangenheit erhebliche Verluste unter anderem beim Bau von Hochhaus-großen Trafostationen eingefahren. Außerdem war die Produktion sogenannter Tripod-Fun­damente kein Gewinnbringer. Die Verluste summierten sich teilweise so, dass sie auch den Mutterkonzern ins Minus brachten. Jetzt will die Firma ihre Produktpalette straffen. Hinzukommen soll aber der Bau schwerer Kranbrücken.

Es mangelt an Windpark-Projekten, die in deutschen Gewässern in absehbarer Zeit realisiert werden. Andere Unternehmen wie Areva Wind haben ihre Belegschaften deshalb ebenfalls teilweise in Kurzarbeit geschickt und die Verträge für Leiharbeiter gekündigt.