Mein Selbstverständnis: Mein Selbstverständnis aufgrund unserer Geschichte und unseres Daseins im Allgemeinen

Wir schulden dies den Opfern und Wiederstandkämpfern der Tyrannei.

Dies muss auf alle Zeiten unser tägliches Handeln bestimmen.

Das Missachten dieser Grundsätze muss unabdingbar als Bestreben zur Wiederetablierung eines Unrechtssystems angeprangert werden.

Ich schäme mich in einem Land zu leben, wo Rechts- und Ausführungsorgane als einzige Verantwortliche keinerlei Lehren aus ihrer Verstrickung in das Unrechtssystem gezogen haben.

Da sich Rechts- und Ausführungsorgane ihrer Verpflichtung zur Wahrnehmung ihrer Verantwortung aufgrund ihrer historischen Belastung geflissentlich entziehen, sind alle anderen verpflichtet diesen Gewissensanspruch für die Rechts- und Ausführungsorgane wahrzunehmen. Dies muss auf alle Ewigkeit unsere höchste irreversible Obliegenheit bleiben.

Aufgrund unserer Geschichte dürfen wir nicht schweigen über Schuld. Wir müssen heutiges schuldhaftes Geschehen und ihre geschichtliche Analogien klar und deutlich benennen. Wir dürfen schuldhaftes Geschehen nicht totschweigen. Wir sind verpflichtet schuldhaftes Geschehen heute wie in der Vergangenheit ebenso in der Zukunft zu delegitimieren.

Unsere Geschichte verpflichtet uns dazu eine Kultur zu entwickeln, bei der jedes Individuum und jede Institution eine natürliche Hemmschwelle entwickelt eine Wiederentstehung schuldhafter Geschehnisse aus der Vergangenheit schon in Ansätzen zu erkennen und nie wieder geschehen zu lassen.

Aufgrund der historischen Belastung der Rechts- und Ausführungsorgane dürfen wir nicht zulassen, das erforderliche Maßnahmen der Ausführungsorgane ohne eine 200 prozentige Absicherung der Beweisgrundlage vollzogen werden. Dies sind wir den Opfern der Willkür-Herrschaft schuldig.
Rechtsstaatlichkeit ist ein ganzheitlicher Anspruch und kein Anspruch der in homöopathischer Dosierung gewährt oder aberkannt werden kann. Ein Staat bzw. eine Gesellschaft darf sich nur dann dieses Prädikat zuschreiben lassen, wenn dieser Anspruch im jeweiligen Verantwortungsbereich allumfassend sichergestellt wird.
Aufgrund der historischen Belastung der Rechts- und Ausführungsorgane dürfen wir nicht zulassen, das diese heute Nutznießer von Hinterlassenschaften der einstigen Täter werden. Hinterlassenschaften einstiger Täter müssen vorbehaltlos einer Opferentschädigung zugeführt werden.

Im Grundgesetz werden die Rechte des Individuums als höchstes zu schützendes Gut hervorgehoben und nicht Rechte von Institutionen, Kasten, Clans und sonstigen Cliquenkategorien. Die Begünstigung solcherlei Gruppen war wesentliches Merkmal des Unrechtssystem. Von den Rechts- und Ausführungsorganen wird nach wie vor dieser, von den Gründungsmüttern und -vätern, aufgrund der Erfahrungen aus dem Unrechtssystem, bewusst vollzogenen Paradigmenwechsel negiert. Dies ist zweifellos eine Konsequenz der nie erfolgten Aufarbeitung der Verstrickung dieser Organisationen in das Unrechtssystem und hat demzufolge ein, in der Denkweise des Unrechtssystems, Verhaften-bleiben zur Folge.

Frei nach Marcel Reich-Ranicki ist Klarheit die Höflichkeit des Kritikers. Die permanente Nichtwahrnehmung ihrer Verantwortung aufgrund ihrer Verstrickung in das Unrechtssystem macht eine klare und nachdrückliche Sprache gegenüber Rechts- und Ausführungsorgane nach wie vor unumgänglich.

In Fragen der Rechtsstaatlichkeit, der Verteidigung der freiheitlichen Grundordnung, der Wahrung ethischer und moralischer Grundsätze, der Redefreiheit und der Freiheit des Denkens und des Gewissens, der Toleranz gegenüber Anderen und der Akzeptanz einer Vielfalt bekenne ich mich zu einem unbeugsamen Verfechter dieser Ansprüche.