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Google treibt "Moon shot"-Projekt voran Wo Google bald Ballons in die Stratosphäre steigen lässt

Von Andrea Rungg
Ins Airforce Museum in Christchurch hat es ein Google Ballon mit Internetnetzwerk bereits geschafft. Der IT-Konzern will jedoch nicht museumsreif werden, sondern tatsächlich Ballons 20 Kilometer in die Höhe steigen lassen, um so abgelegen Regionen ans Internet anzubinden.

Ins Airforce Museum in Christchurch hat es ein Google Ballon mit Internetnetzwerk bereits geschafft. Der IT-Konzern will jedoch nicht museumsreif werden, sondern tatsächlich Ballons 20 Kilometer in die Höhe steigen lassen, um so abgelegen Regionen ans Internet anzubinden.

Foto: Marty Melville/ AFP

Es gehört zu Googles ambitionierten Projekten: Project Loon. Gas befüllte Ballons sollen in die Stratosphäre aufsteigen und abgelegene Regionen ans Internet anbinden. Nun hat der IT-Konzern mit der ersten Regierung eine Vereinbarung getroffen. Der Inselstaat Sri Lanka soll via Ballons mit dem Netz verbunden werden.

Project Loon ist eines der Forschungsprojekte des Internetkonzerns und wurde 2013 im Labor Google X initiiert. Es gehört zu den von Larry Page benannten "Moon Shot"-Projekten. Dem Google-Chef zufolge sollen Produkte nicht nur 10 Prozent besser sein als bereits existierende, sondern gleich zehn Mal besser.

In Googles X Labor werden auch Solar betriebene Drohnen oder das selbstfahrende Auto entwickelt. Die Experimente des Konzerns bewerten manche Analysten und Investoren immer wieder kritisch, weil ihr Erfolg kaum abzusehen ist. Google Glass, ebenfalls ein Projekt des X Labors, wird derzeit überarbeitet, weil dem ersten Prototyp die Marktreife fehlte.

Mit den Ballons könnte Google  nun einen Schritt weiter sein. Das Unternehmen will zahlreiche Ballons 20 Kilometer in die Höhe schicken und dabei ein Kommunikationsnetzwerk aufbauen. So könnten ländliche Regionen ans Netz angebunden werden, die ansonsten über herkömmliche Internetanbindungen nicht angeschlossen werden. Auch Facebook  will ländlich geprägte Regionen schneller vernetzen und entwickelt dafür mit Solarenergie betriebene Drohnen.

Die nun geschlossene Vereinbarung mit Sri Lankas Regierung sei nur ein erster Schritt, betonte ein Google-Sprecher. Man sei noch am Anfang, hieß es weiter. Herausfordernd dürfte es sein, die Ballons bei Wind unter Kontrolle zu bekommen. Eine mit dem Projekt vertraute Person sagte der "Financial Times" (€) , dass es noch ein oder zwei Jahre dauern könnte, bis Sri Lanka über Googles Ballons ans Internet angebunden ist. In diesem Jahr geschehe das nicht mehr, hieß es.

Sri Lankas Regierung verbreitete mehr Optimismus. Es könne nur noch wenige Monate dauern, bis 21 Millionen Menschen im Inselstaat Online seien. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist derzeit gerade einmal ein Viertel der Bevölkerung im Internet.