Deutsch-französische Beziehungen :
Ein unersetzliches Gespann für Europa

Ein Kommentar von Günther Nonnenmacher
Lesezeit: 3 Min.
Die deutsch-französischen Beziehungen im modernen Europa sind ein Wechselbad von Weihestunden und Widerspruch. Doch die beiden Länder brauchen einander, und Europa braucht sie - gerade in ihrem ständigen Widerstreit.

Neuerdings ist es schick geworden, nach einigen Jahren oder Jahrzehnten Ehe noch einmal zu heiraten, zum Beispiel kirchlich, oder, falls bereits geschehen, wenigstens symbolisch und demonstrativ. Mit dieser Wiederholung scheinen Eheleute bekräftigen zu wollen, dass es nicht nur einen verzankten Alltag gibt, sondern etwas Wichtigeres, Wesentliches, das sie zusammenhält. Vergleichbares existiert in der Politik, und die deutsch-französischen Beziehungen sind dafür ein Exempel. Die Fünfzigjahrfeiern zur Unterzeichnung des Elysée-Vertrags waren, wie viele Anlässe davor, Weihestunden der deutsch-französischen Freundschaft, in denen mit großen Worten beschworen wurde, was im von Konflikten durchzogenen politischen Alltagsgeschäft verlorengehen könnte: Das Wesentliche und Wichtige, das Frankreich und Deutschland zusammenhält, ist das Projekt Europa.

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