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Denkmal für einen Eisbär Kult um Knut

Es ist eine Ehre, die nur den wenigsten zuteilwird: Fans von Eisbär Knut spendierten ihm postum ein Bronzedenkmal im Berliner Zoo. Jetzt wurde das Denkmal "Der Träumer" enthüllt.
Denkmal für einen Eisbär: Kult um Knut

Denkmal für einen Eisbär: Kult um Knut

Foto: JOHANNES EISELE/ AFP

Berlin - Eisbär Knut ist jetzt unsterblich: Ab sofort können die Besucher des Berliner Zoos das weltberühmte Tier als Bronzeplastik bewundern. Das 1,40 Meter hohe Denkmal heißt "Der Träumer" und zeigt Knut im Alter von vier Monaten auf zwei aus Granit nachgebildeten Eisschollen.

Das Denkmal steht in unmittelbarer Nähe des Eisbärengeheges. Nur wenige Meter entfernt von der Stelle, an der Knut im März 2011 zusammenbrach, in den Wassergraben stürzte und innerhalb weniger Minuten ertrank. Rund 300 Menschen legten bei der Einweihung des Denkmals rote Rosen nieder.

Knut wurde 2006 im Berliner Zoo geboren - als erster Eisbär seit 30 Jahren. Er wurde international bekannt, nachdem er von seiner Mutter verstoßen und vom seinem Tierpfleger aufgezogen wurde. Als Experten dazu rieten, die Handaufzucht durch Thomas Dörflein einzustellen und Knut zu töten, hatte sich die Zooverwaltung dagegen entschieden.

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Berliner Eisbär in Bronze: Ein Denkmal für Knut

Foto: JOHANNES EISELE/ AFP

Skeptisch zeigte sich Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz. Er forderte die Fans auf, den Kult um Knut nicht weiterzuführen: "Es gibt einen Unterschied zwischen einem toten Menschen und einem toten Tier", sagte er. Knuts Ziehvater, der Tierpfleger Thomas Dörflein, ist vor vier Jahren an Herzversagen gestorben. Seine Mutter hielt bei der Einweihungsfeier ein Foto ihres Sohns in den Händen.

Der Förderverein des Zoos hatte die 15.000 Euro gesammelt, mit der die Plastik des Nürnberger Künstler Josef Tabachnyk finanziert wurde. "Der kleine Eisbär, der mit Sicherheit bekannteste Eisbär der Welt, hat die Herzen der Menschen erobert", begründete Vereinssprecher Thomas Ziolko die Entscheidung für die Statue.

Neben dem neuen Knut-Denkmal gibt es im Berliner Zoo zwei weitere Statuen aus Bronze: für das Flusspferd Knautschke, das 22 Nachkommen gezeugt hatte, und für den beliebten Gorilla Bobby.

fhu/dpa

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