US-Konzern wollte Mega-Terminal bauen: Stadt brüskiert Kreuzfahrt-Riesen

Von: Von MARKUS ARNDT

City – Es ist unglaublich: Die Stadt brüskiert ohne Not das erfolgreichste Kreuzfahrtunternehmen der Welt, die Carnival Corporation aus den USA.

Wirtschaftssenator Frank Horch (65, parteilos) liegt nach BILD-Informationen ein unterschriftsreifes Angebot des US-Konzerns vor, der für 180 Millionen Euro ein supermodernes Kreuzfahrtterminal am Überseezentrum bauen will.

Aber Horch setzt trotz klammer Kassen lieber darauf, 50 Mio. Euro aus Steuergeld für eine kleine Lösung auszugeben!

DER HAFEN-HAMMER!

Zur Carnival Corporation aus Miami (Florida) gehören u. a. die Aida-Reederei, Cunard und P&O-Cruises. Der Konzern will eine Abfertigungshalle mit Riesen-Parkhaus und allem Drum und Dran errichten. Die Verhandlungen laufen seit rund einem Jahr.

Von US-Seite wurden sie vom Carnival-Vize-Chef Giora Israel (62) geführt. Er war 18 Mal in Hamburg, traf dabei am 20. August auch mit Bürgermeister Olaf Scholz (54, SPD) zusammen.

Carnival ist bereit, so viel Geld zu investieren, weil Hamburg zur Heimatbasis der Konzern-Flotte für alle Nordeuropa-Touren ausgebaut werden soll.

Heißt: In Hamburg soll der komplette Passagierwechsel stattfinden – für die Stadt eine große Chance, weil so noch mehr Touristen kommen würden. Sogar über zusätzliche Flugverbindungen in die USA ist verhandelt worden.

Offenbar alles für die Katz!

Denn vergangene Woche erklärte Senator Horch, dass die Stadt selbst das dringend benötigte dritte Kreuzfahrtterminal hinter Blohm + Voss am Kronprinzkai bauen will (BILD berichtete).

Carnival-Vize Israel ist entsetzt – zumal er davon aus der Zeitung erfuhr.

Zu BILD sagte er: „Ich bin tief enttäuscht darüber, wie mit uns umgegangen wird. Ich kann mir den Sinneswandel in Hamburg nicht erklären.“

Aus der Wirtschaftsbehörde heißt es dazu lediglich: „Vertrauliche Verhandlungen kommentieren wir nicht.“ Und: „Es ist eine komfortable Situation, wenn die Stadt unabhängig bleibt.“

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