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Mecklenburg-Vorpommern Dehoga-Chef

Zöllick fordert mehr Achtung für Hotelgewerbe

Millionen Gäste und Zehntausende Jobs – Hotels und Gastronomie sind der Jobmotor für Mecklenburg-Vorpommern. Der Chef des Branchenverbandes DEHOGA vermisst aber Rücksicht aus der Landespolitik.

Das Hotel und Gaststättengewerbe leidet nach Ansicht des Chefs des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes M-V, Guido Zöllick, unter einem Mangel an Wertschätzung. „Wir sind die wichtigste Branche im Land“, zeigte sich Zöllick beim Branchentag am Mittwoch in Rostock selbstbewusst. 52.000 Menschen arbeiteten allein im Hotel- und Gaststättengewerbe, 176.000 im Tourismus insgesamt. Die Zahl der Gäste im Land sei seit 1993 von rund 10 auf über 28 Millionen gestiegen. „Diese Zahlen untermauern, dass wir Wertschätzung einfordern.“

Mit Blick auf die Landespolitik macht Zöllick dabei einen Mangel an Wertschätzung aus. Er übte scharfe Kritik am neuen Landesraumentwicklungsplan. Dieser gefährde Arbeitsplätze, denn bisher sehe der Plan die Ausweisung von Offshore-Windkraft in Gebieten vor, die extrem touristisch geprägt seien wie der Darß, Königsstuhl, Warnemünde und Kühlungsborn.

Windkraftanlagen nur sechs Kilometer vor der Küste, bis zu 200 Meter hoch, das wirke als stünden die Anlagen direkt neben einem. „Das dürfen wir unseren Gästen nicht zumuten“, meinte Zöllick. „Wir brauchen jetzt einen guten Kompromiss“, forderte er. Das sei auch ein Ausdruck von Wertschätzung.

Besserer Umgang mit Mitarbeitern gefordert

Der Verbandschef kritisierte zudem, dass wichtige Regelungen aus der Bundespolitik beim Mindestlohn und der Kennzeichnung von Allergenen in losen Lebensmitteln fehlten, die neuen gesetzlichen Vorgaben jedoch bereits ab Januar gelten.

Beim Mindestlohn sei etwa nicht klar, wie die Arbeitszeiterfassung und -dokumentation zu regeln sei. Unklar sei auch, ob und wie freiwillige Leistungen oder Kost und Logis der Arbeitgeber angerechnet werden können.

Kritik könne aber auch an der Branche selbst geübt werden. „Wir können nicht nur Wertschätzung nach außen fordern, sondern müssen sie auch nach innen geben“, machte Zöllick deutlich. Dabei gehe es um den Umgang mit Mitarbeitern und auch ihre Entlohnung. Der Verband gebe seinen Mitgliedern Hinweise, wie sie Mitarbeiter an sich binden könnten. „Verpflegungsangebote, Fahrtgelder oder Unterkünfte sind Stellschrauben, an denen man etwas machen kann. Einen attraktiven Arbeitgeber macht aber nicht nur die Entlohnung aus, sondern auch das Sozialverhalten im Unternehmen.“

dpa/tro

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