Neues Firmenprodukt geplant :
Facebook will das Büro erobern

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Auf dem Weg in die Unternehmen: Facebook entwickelt ein neues Produkt
Über das Privatleben seiner Nutzer ist Facebook bereits bestens informiert. Nun will das soziale Netzwerk auch in der Arbeitswelt mitmischen: „Facebook at work“ soll einem Medienbericht zufolge ein Großangriff nicht nur auf Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn werden.

Nachdem Facebook seit vielen Jahren das Alltags-, Freizeit- und Privatleben seiner Nutzer begleitet, will das soziale Netzwerk nun auch in der Arbeitswelt seiner Mitglieder deutlich mehr Präsenz zeigen: Nach einem Bericht der „Financial Times“ arbeitet das Unternehmen an einer neuen Webseite unter dem Namen „Facebook at work“ - zu deutsch: „Facebook bei der Arbeit“.

Dem Artikel zufolge entwickelt das Unternehmen aus dem amerikanischen Silicon Valley ein neues Produkt, das es Arbeitnehmern und Arbeitgebern ermöglichen soll, mit Kollegen über Chats zu kommunizieren, professionelle Kontakte zu schließen und gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten. Damit will Facebook einerseits in direkte Konkurrenz mit Karriereportalen wie LinkedIn oder Xing gehen, gleichzeitig aber auch einen Großangriff auf Cloud- und Software-Dienste wie Google Drive oder Microsoft Office starten. Zu einer Stellungnahmen war die Firma von Gründer Mark Zuckerberg laut „Financial Times“ bislang nicht bereit.

Vertrauen der Unternehmen gewinnen

Die neue Webseite soll dem gewöhnlichen Facebook sehr ähnlich sehen - der Nutzer soll allerdings private Fotos, Einträge oder Videos vom Arbeits-Account fernhalten können. Die Mitarbeiter von Facebook nutzen das Netzwerk dem Bericht zufolge schon seit längerem für ihre tägliche Arbeit und sind angeblich schon seit vergangenem Jahr dabei, eine Seite zu entwickeln, die auch in anderen Unternehmen erfolgreich sein kann.

Damit „Facebook at work“ allerdings ein wirklicher Bestandteil im Büroalltag vieler Unternehmen werden und LinkedIn als bisherigen Weltmarktführer der Karrierenetzwerke mit über 90 Millionen Nutzern ablösen kann, muss das Netzwerk jedoch erst das Vertrauen der Unternehmen und Organisationen gewinnen. Bei den meisten Arbeitgebern dürfte Facebook noch als Unruhestifter betrachtet werden, mit dem Mitarbeiter zu viel Zeit verbringen, um private Nachrichten zu schreiben oder sich mit Katzenvideos und Promi-News die Zeit zu vertreiben.

Facebook ist in den vergangenen zehn Jahren von einem kleinen Netzwerk für Studenten zu einer Seite mit über 1,35 Milliarden Mitgliedern geworden, von denen sich zwei Drittel jeden Tag einloggen. Dennoch sieht Firmengründer Zuckerberg in dem sozialen Netzwerk immer noch „viel Platz zum Wachsen“, wie er im Juli äußerte. So würden User in den Vereinigten Staaten durchschnittlich vierzig Minuten am Tag auf Facebook verbringen, allerdings insgesamt neun Stunden mit digitalen Medien wie Fernsehen, Smartphone und Computer. „Da gibt es also noch viele Möglichkeiten den Prozess, wie Menschen sich vernetzen und Dinge teilen, zu verbessern“, erklärte Zuckerberg.