Immer mehr Jobs wackeln wegen Firmenpleiten

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ARCHIVBILD: ZIELPUNKT SEIT GESTERN ENDGUeLTIG GESCHICHTE - ALLE FILIALEN ZUAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Im ersten Quartal 2016 nahmen die Insolvenzen um sieben Prozent zu, die dadurch gefährdeten Jobs um mehr als ein Drittel.

Im ersten Quartal hat es dem Gläubigerschutzverband KSV 1870 zufolge mehr Firmeninsolvenzen gegeben als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Hochgerechnet gab es insgesamt 1.356 (plus sieben Prozent), wovon 850 Insolvenzen eröffnet wurden. Dies entspricht einem Plus von zwölf Prozent. Eklatant ist der Anstieg der betroffenen Dienstnehmer um fast 38 Prozent von 4500 auf 6200.

KSV-Insolvenzexperte Hans Georg Kantner sagt über die gefährdeten Dienstnehmer, dass der Anstieg ihrer Zahl "ganz und gar nicht erfreulich ist. Besonders in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit ist zu hoffen, dass zumindest ein Teil der betroffenen Jobs erhalten werden kann." Ein Rückgang der Pleiten ist laut KSV mittelfristig nicht zu erwarten.

Rückgang nicht zu erwarten

"Erfreulich" nennt Kannter hingegen auf die Firmen selbst bezogen, "dass sich die nicht eröffneten Insolvenzverfahren, die zuletzt stark zurückgingen, weiter auf eher niedrigem Niveau halten." Die Eröffnung einer Insolvenz beende schließlich oft "ein jahrelanges Siechtum und bietet die Chance zur Sanierung".

Verzerrt ist heuer nach drei Monaten die Summe der geschätzten Insolvenzverbindlichkeiten. Diese ist von knapp 320 Mio. Euro im ersten Quartal 2015 auf nun 1,2 Milliarden Euro explodiert. "Das ist der Pleite zweier reiner Holdinggesellschaften geschuldet", so Kantner. Hier geht es um die Firmen Activ Solar (500 Mio. Euro) und Slav Handel (113 Mio. Euro) mit Verbindlichkeiten in der Ukraine.

(APA)

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