Königs-Spiele

Das folgende Gedicht ist nicht aus aktuellem Anlass entstanden. Gaddafi ist nicht der erste, gewiss auch nicht der letzte Narr mit Ambitionen und einer zahllosen Gefolgschaft, die nach seinem Tod nahezu unsichtbar wird. Sein Nachlass ist einschüchternd: freigesetzte Waffenarsenale für neue Massenmorde

Die Kaiser starben und die Könige sind

Nur Marionetten auf globaler Bühne.

Die Generäle kämpfen in den Wüsten

Im Hochgebirge herrschen die Tyrannen

Von Erdgas’, Koks oder Petroleums Gnaden

Und Stammesfürsten schürfen aus den Minen

Was Weltmarkt ihnen lässt für ihre Konkubinen.

Der neue Mensch nach Marx und Mao schafft

Sich einen neuen Herrn und er erkennt

Darin sich selbst. Und fürchtet sich gar sehr

Vor all den alten, bösen Potentaten

Die aus der Menschen Knochen, Blut und Schweiß

Sich Pyramiden schufen. Jeder weiß

Inzwischen, dass die Greueltaten

Der alten Zeit – nur etwas umverteilt

Dem neuen Menschen heut den Wohlstand schaffen.

Er liefert der Gewalt die stärksten Waffen

Gern zahlt er dann für des Gewissens Ruh

Gebühren für medialen Weihrauch zu.

 

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