Kommentar :
Bargeld ist Freiheit

Ein Kommentar von Holger Steltzner
Lesezeit: 4 Min.
Gelebte Freiheit: Bargeld war immer schon Schutz vor Bevormundung und staatlichem Zugriff.
Der Kampf gegen das Bargeld setzt am falschen Ende an: Das Problem sind nicht die Kriminellen, sondern die Feinde von Freiheit und Vermögen - und die sitzen in den Finanzministerien und Staatsbanken.

„Geld ist geprägte Freiheit“, hat der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski im 19. Jahrhundert über seine Zeit im Straflager geschrieben. Er meinte Bargeld, moderne Zahlungsmittel gab es noch nicht. Doch nur die digitale Zahlung ermöglicht die totale Kontrolle durch Staaten, Finanzinstitute oder Internetanbieter. Was damals galt, gilt heute erst recht. Im 21. Jahrhundert erfolgt der digitale Zugriff auf das Innere unserer Köpfe mit der Wucht einer Exponentialfunktion. In der digitalen Welt wird alles mit allem vernetzt sein, wird alles aufgezeichnet, augenblicklich verwertet, ist die Analyse von Unmengen Daten in Echtzeit das moderne Gold, ist Big Data für alle Geschäft und Schicksal zugleich. In einer Welt, in der alles, was man kauft und konsumiert, verfolgt wird, gibt es keine Privatheit mehr, zählt das Recht an den eigenen Daten nichts, herrscht die perfekte Kontrolle – mit allen denkbaren politischen, wirtschaftlichen oder kriminellen Konsequenzen.

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