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Diese Bräuche sollen wieder mehr Touristen ins Land locken

Während der Schweizer Fremdenverkehr weiter mit den Folgen des starken Frankens kämpft, versuchen die Ferienvermarkter von Schweiz Tourismus Gäste mit Brauchtum und Traditionen anzulocken. Ein kitschiges Zerrbild der Schweiz wollen sie dennoch vermeiden.

Das vergangene Jahr würden die Hoteliers und Ferienunternehmer am liebsten vergessen: Die Logiernächte gingen um 2 Prozent zurück, Europäer und Briten blieben wegen der Wechselkurse in Scharen weg. Hotels, die ihren Angestellten bis zu 45 Prozent mehr Lohn bezahlen als die Konkurrenz im Ausland, verrechnen trotz neuerdings vermehrter Preisnachlässe im Vergleich hohe Zimmerpreise.

Kampagne kostet 45,6 Millionen Franken

Darum sollen nach dem Rezept von Schweiz Tourismus die Gäste, die für einen Schweiz-Urlaub tief in die Tasche greifen müssen, auch etwas besonderes erleben. Die Marktingexperten nehmen 45,6 Millionen Franken in die Hand und heben nun in ihrer Sommerkampagne das Brauchtum und die Traditionen aufs Podest.

Fahnenschwinger und Alphornklänge, Arvenholz und altes Handwerk sollen Begeisterung auslösen, die sich für den Tourismus in bare Münze umsetzen soll. Schweiz-Tourismus-Direktor Jürg Schmid setzt auf Einzigartigkeit: «Die Einkaufstrassen dieser Welt gleichen sich immer mehr. Da gewinnt das Echte und Unaustauschbare an Bedeutung», sage er am Montag vor den Medien in Zürich. Und David Vitali vom Bundesamt für Kultur bekräftigt: «Wegen der Globalisierung sind die eigenen Wurzeln wieder wichtiger geworden», wie er gegenüber Redaktion Tamedia sagt.

Kein Kitsch

Professionell inszenierte Ferienerlebnisse bergen die Gefahr, als Kitsch wahrgenommen zu werden, erklärte Vitali an der Medienkonferenz. Die Ferienangebote müsste daher sorgfältig konzipiert werden. «Authentizität» könne die Schweiz international so als echten Trumpf ausspielen.

Hingegen ist es nach Vitalis Ansicht es kein Problem, Tradition und Moderne miteinander zu verbinden. Althergebrachtes werde heute nicht mehr automatisch mit einer konservativen Lebensweise verbunden. Immaterielles Kulturgut sei schon seit längerem durch internationale Organisationen wie die Unesco geschützt.

Die moderne Schweizer Musik- und Filmindustrie und die Modebranche trägt ebenfalls Motive aus dem Brauchtum in den heutigen Alltag. Für Vitali sollte sich die Ferienvermarktung danach richten. Bei Touristen komme dies an – 50 Prozent würden authentische Begegnungen als wichtigsten Grund für eine Reise werten. «Insofern erwarten die Gäste sogar etwas Kitsch», führt Vitali gegenüber Redaktion Tamedia aus.

600 Veranstaltungen

Nach dem schlechten Jahr 2012 und einem Wintergeschäft, das sich nach Schmids Angaben verglichen mit dem schwachen Vorjahr «gehalten» hat, sollen weiterhin Reisende aus den Schwellenländern und Schweizer für Einnahmen sorgen.

Mehr als 400 Ideen für längere oder kürzere Aufenthalte hat Schweiz Tourismus zusammengestellt und weist auf mehr als 600 Veranstaltungen hin. Eines der wichtigsten Ereignisse im Programm der Ferienvermarkter ist der Hinweis auf das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest Ende August und Anfang September in Burgdorf BE.

SDA/mrs