Zum Inhalt springen

Schwaches erstes Quartal Commerzbank hart gelandet

Von mm-newsdesk
Hatten die Märkte auf ein schwächeres Quartal bereits vor zwei Wochen vorbereitet: Der scheidende Commerzbank-Chef Martin Blessing (links), folgt dem zukünftigen Chef, Martin Zielke, und Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller

Hatten die Märkte auf ein schwächeres Quartal bereits vor zwei Wochen vorbereitet: Der scheidende Commerzbank-Chef Martin Blessing (links), folgt dem zukünftigen Chef, Martin Zielke, und Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller

Foto: Arne Dedert/ dpa

Ernüchterung bei der Commerzbank : Die Niedrigzinsen und die Flaute an den Kapitalmärkten haben Deutschlands zweitgrößter Bank zu Jahresbeginn schwer zu schaffen gemacht. Der Gewinn brach in den ersten drei Monaten um mehr als die Hälfte auf 163 (338) Millionen Euro ein, wie die Commerzbank am Dienstag mitteilte.

Vor allem das Rückgrat der Bank, das Geschäft mit dem Mittelstand, und die Investmentbank, mussten heftige Einbußen hinnehmen. Die bisher vom neuen Vorstandschef Martin Zielke geführte Privatkunden-Sparte hielt sich dagegen stabil.

Der Milliardengewinn des Vorjahres ist in weite Ferne gerückt. Nach dem ersten Quartal sei es "deutlich ambitionierter geworden, das Konzernergebnis des Jahres 2015 zu erreichen", erklärte die Bank. Trotzdem plant sie derzeit mit einer stabilen Dividende von 20 Cent.

Zielkes Vorgänger Martin Blessing hatte bereits auf seiner letzten Hauptversammlung vor zwei Wochen vor dem Gewinneinbruch im ersten Quartal gewarnt. Er traf die Investoren daher nicht unerwartet.

Probleme im Geschäft mit Firmenkunden

Finanzvorstand Stephan Engels sprach am Dienstag von einem "ordentlichen operativen Ergebnis". Dieses brach freilich noch stärker auf 273 Millionen Euro ein. Dabei musste die Bank für faule Kredite etwas weniger zurücklegen als ein Jahr zuvor. Das dürfte im Jahresverlauf nicht so bleiben. Für das Gesamtjahr rechnet die Bank mit einem moderaten Anstieg der Risikovorsorge.

Das Zinsumfeld habe sich durch die negativen Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) nochmals verschärft, erklärte die Bank. Das habe vor allem die Mittelstandsbank getroffen, die nur noch 209 (364) Millionen Euro verdiente. Das erhöhe den Druck auf die Margen im Einlagengeschäft, während die Kreditnachfrage stagniert. Um gegenzusteuern, will die Commerzbank mit ihren Firmenkunden verstärkt über alternative Anlagekonzepte sprechen. Auch an den Kapitalmärkten hielten die Kunden sich zurück. Operativ blieben im Investmentbanking daher nur noch 70 (250) Millionen Euro hängen.

Im Privatkundengeschäft ist der Gewinn dagegen auf 191 (157) Millionen Euro gestiegen. Die Sparte, in der die Commerzbank im ersten Quartal netto 59.000 Kunden gewann, profitierte mit 44 Millionen Euro von einer Sonderausschüttung des deutschen Kreditkarten-Vermarkters Euro Kartensysteme.

rei/Reuters

Mehr lesen über