Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Fake-News und Propaganda haben Mitarbeiter der UN Besorgnis geäußert. Regierungen weltweit seien verpflichtet, freie Meinungsäußerung zu fördern, sagte der Sonderermittler der Vereinten Nationen für Ausdrucksfreiheit, David Kaye. Es bestehe aber auch das Risiko, dass Kämpfe gegen Falschmeldungen zu Zensur führen sowie kritisches Denken unterdrückt werden könnte.

Das ansteigende Risiko für Journalisten, Bedrohungen und Gewalt ausgesetzt zu sein, untergrabe das Vertrauen in den Journalismus. Die Öffentlichkeit könne so zwischen Desinformation und Medienprodukten mit unabhängig nachweisbaren Fakten in die Irre geführt werden. Die UN-Mitteilung wurde unter anderem von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa und der Afrikanischen Kommission der Menschenrechte und der Rechte der Völker unterzeichnet.

In dem Text werden weder Länder noch Staatschefs beim Namen genannt. Jedoch folgt die Veröffentlichung auf jüngste Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump. Dieser sprach von "Fake-News-Medien" und der Presse als "Feind des amerikanischen Volkes".

Die UN-Sonderermittler mahnten an, die Meinungsfreiheit dürfe nur im Einklang mit internationalem Recht beschränkt werden. Demnach sei beispielsweise die Sperrung von Websites und IP-Adressen eine extreme Maßnahme. Diese sei nur gerechtfertigt, wenn die Menschenrechte oder ein anderes, legitimes öffentliches Interesse geschützt werden müssten. Dass öffentliche Stellen und Behörden Medien als "lügend" oder "die Opposition" verunglimpften, sei alarmierend.

Außerdem betonten die Autoren der Erklärung, dass es durch Desinformation und Propaganda auch zu Schaden für Individuen und soziale Gruppen kommen könne. Die Medien und die Zivilgesellschaft wurden aufgerufen, falsche Nachrichten zu identifizieren und auf sie aufmerksam zu machen.