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Gefragter Moderator Das Erste buhlt um Thomas Gottschalk

Bei "Wetten, dass..?" ist für Thomas Gottschalk bald Schluss - doch den Zuschauern des öffentlich-rechtlichen Fernsehens dürfte der Moderator erhalten bleiben. Nach SPIEGEL-Informationen ist der 61-Jährige in Gesprächen über einen Wechsel zur ARD.
Moderator Gottschalk: Fernsehzukunft "definitiv bei den Öffentlich-Rechtlichen"

Moderator Gottschalk: Fernsehzukunft "definitiv bei den Öffentlich-Rechtlichen"

Foto: dapd

Mainz - Die ARD verhandelt mit Thomas Gottschalk über einen Wechsel ins Erste. Offensichtlich hat man dem TV-Entertainer dort mehrere Formate angeboten, Gottschalk hält sich bedeckt. "Es ist doch nachvollziehbar, dass ich in dieser Phase des Umbruchs auch Gespräche mit anderen Sendern führe, das weiß auch das ZDF. Ich sehe meine Fernsehzukunft aber definitiv bei den Öffentlich-Rechtlichen."

Eingefädelt hat die Gespräche Udo Reiter, der als Intendant des MDR gerade überraschend seinen baldigen Rücktritt bekanntgegeben hat. Für Reiter wäre es ein letzter großer Coup, Gottschalk zur ARD zurückzuholen. Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Zeiten beim Bayerischen Rundfunk, wo Reiter einst als Programmdirektor den jungen Radiomoderator Gottschalk mehrfach vor einem aufgebrachten Rundfunkrat in Schutz nehmen musste.

Gottschalk hatte nach dem schweren Unfall eines "Wetten, dass..?"-Kandidaten angekündigt, die Moderation der großen Samstagabend-Show Ende dieses Jahres abzugeben. Kandidat Samuel K., 23, hatte versuchte, mit Sprungfedern an den Füßen Autos zu überspringen, die ihm entgegenfuhren. Er hatte gewettet, innerhalb von vier Minuten über fünf fahrende Autos springen zu können. Beim vierten Versuch prallte K. gegen das Auto, stürzte und blieb erkennbar verletzt liegen. Daraufhin brach das ZDF die Sendung ab - erstmals in der Geschichte der Show.

Nach dem Unfall wurde die Sendung vielfach kritisiert. Gottschalk hatte zunächst erklärt, er wolle weitermachen. Er habe zunächst darauf gehofft, dass es dem jungen Mann schnell wieder besser gehe. "Aber irgendwann muss man sich der Realität stellen. Und ich war nicht mehr in einer Show, sondern im wirklichen Leben angekommen. Ich konnte das Werkzeug, das dem Showmaster zur Verfügung steht, nicht mehr gebrauchen."

Frank Elstner, der Erfinder der Wettshow, hat Gottschalk gerade öffentlich gebeten, seinen Abschied zurückzunehmen. Doch der 61-jährige Gottschalk gab nicht nach: "Es bleibt dabei." Beim ZDF sucht man derweil einen neuen Moderator für "Wetten, dass..?". Als mögliche Kandidaten sind unter anderem Anke Engelke und Jörg Pilawa im Gespräch.