Italien :
Monti mit Regierungsbildung beauftragt

Von Jörg Bremer, Rom
Lesezeit: 3 Min.
Er soll übernehmen:  Mario Monti am Sonntag in Rom
Während Berlusconi-Gegner noch dessen Rücktritt feiern, treibt Staatschef Napolitano die Bildung einer Übergangslösung mit dem Wirtschaftsexperten Mario Monti voran. Mitte der Woche soll Monti sein Kabinett vorstellen.

Am Sonntagabend hat der italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano den früheren EU-Kommissar Mario Monti offiziell mit der Regierungsbildung beauftragt.

Monti sagte „unter Vorbehalt“ zu, neuer Premier zu werden. Notwendig seien Konsultationen, die er jetzt schnell, aber sorgfältig ausführen wolle, sagte Monti. Das Land werde in einer gemeinsamen Anstrengung aus der Notlage herausfinden.

Napolitano rief im Interesse des Landes zu einer Regierung auf, die breite Unterstützung finden müsse. In diesen Zeiten der Krise gelte es, sofortige Neuwahlen zu vermeiden.

Der Staatspräsident hatte nach dem Rückzug Berlusconis ganztägig Gespräche über dessen Nachfolge geführt. Dabei sagte die Partei Berlusconis einer Übergangsregierung Montis unter Vorbedingungen die Unterstützung zu. Die Freiheitspartei machte ihre Unterstützung davon abhängig, dass die neue Regierung nur so lange im Amt bleiben würde, bis die nötigen Maßnahmen zur Abwehr eines finanziellen Kollaps umgesetzt seien. Parteisekretär Angelino Alfano betonte, dass auch Montis Regierungsprogramm und die Zusammensetzung seines Kabinetts ausschlaggebend für die Unterstützung seiner Partei seien. Der Regierung dürfe kein früherer Gegner Berlusconis angehören.

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