Wiefelstede/Conneforde - Bei der Windenergie bleibt in der Gemeinde Wiefelstede alles wie gehabt. Die Fraktionen von CDU, UWG und FDP lehnten am Montagabend im Bau- und Umweltausschuss mit 6:5 Stimmen einen Antrag der SPD-Fraktion ab, Gespräche mit den Nachbargemeinden Rastede und Stadt Varel bezüglich der Errichtung von Windanlagen im Bereich Herrenhausen, Hullenhausen, Wapeldorf und Rosenberg aufzunehmen. Da es ansonsten keinen Beschlussvorschlag gab, wird die Gemeinde auch weiterhin keine neuen Anlagen zulassen – sofern der nicht öffentlich tagende Verwaltungsausschuss (VA) am 14. Juli ebenso entscheidet.
Absage an Investoren
Die Beratung über die weitere Vorgehensweise bezüglich Windenergie war auf Antrag von SPD und Grünen ein halbes Jahr nach dem Beschluss des VA vom 11. November 2013, den Status Quo beizubehalten, erneut auf die Tagesordnung gekommen. Damals wurde fünf potenziellen Investoren auch für das Repowering der Anlagen in Conneforde eine Absage erteilt.
Hans-Dieter Scheider (SPD) machte deutlich, dass seine Fraktion in der Frage, wie die Gemeinde künftig mit der Errichtung von Anlagen umgehen wolle, eine Entscheidung wolle – egal welcher Art. Ein Gespräch zwischen Verwaltungsvertretern der Gemeinden Wiefelstede und Rastede sowie der Stadt Varel im Januar hatte ergeben, dass verwaltungsseitig eine Zusammenarbeit bei der Errichtung von Windanlagen im Norden der Gemeinde denkbar wäre. Voraussetzung ist jedoch, einheitliche harte und weiche Abstandskriterien für die Errichtung von Anlagen festzulegen, die es bislang gemeindeübergreifend mit der Stadt Varel nicht gibt.
Die Mehrheit aus CDU, FDP und UWG will jedoch den Status Quo in der Gemeinde beibehalten. So riet Hartmut Bruns (FDP) dazu, weiter abzuwarten. Bislang seien Stromleitungen noch nicht ertüchtigt und Speichermöglichkeiten für zuviel produzierten Strom nicht vorhanden.
„Werden Strom nicht los“
Auch Enno Kruse (UWG) war überzeugt, dass derzeit viel zu viel Strom produziert werde, „den wir gar nicht loswerden und den wir alle bezahlen müssen.“ Kruse: „Auch bei uns werden stundenweise Solar- und Windanlagen abgeschaltet.“ Timo Schröder (CDU) sieht in der Gemeinde keinen Platz für ernstzunehmende Windparkflächen. Er riet dazu, bis auf weiteres solche Pläne nicht weiter zu verfolgen – „mit Rücksicht auf die Bevölkerung“.
In der Einwohnerfragestunde vor Beginn der Beratungen hatten am Montagabend Gerd Janßen und Bernhard Ohlenbusch aus Conneforde – mit der Geschäftsordnung eigentlich nicht vereinbar – Stellungnahmen gegen ein Repowering der drei alten Anlagen in Conneforde abgegeben. Janßen forderte, angesichts der Aufrüstung des Conneforder Umspannwerks, die möglicherweise mehr Lärm durch zusätzliche Transformatoren für die Anwohner mit sich bringen könne, alle Repoweringpläne in der Bauerschaft sofort einzustellen, „damit es in Conneforde nicht noch lauter wird“.