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Tarifstreit Theo Waigel soll zwischen Lufthansa und Piloten vermitteln

Seit zwei Jahren können sich Lufthansa und Piloten nicht auf einen Tarifvertrag einigen. Nun soll Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel helfen.
Theo Waigel: Der ehemalige Bundesfinanzminister soll schlichten

Theo Waigel: Der ehemalige Bundesfinanzminister soll schlichten

Foto: Tobias Hase/ dpa

Es klingt nach verkehrter Welt: Während die Schlichtungsverhandlungen der Lufthansa mit den eher als kompromissbereit geltenden Flugbegleitern ins Stocken geraten sind, zeichnet sich ausgerechnet im Tarifkonflikt mit den Piloten eine Annäherung ab.

Sie hatten in den vergangenen knapp anderthalb Jahren fast ein Dutzend Mal gestreikt und ihrem Arbeitgeber dadurch Umsatzausfälle in dreistelliger Millionenhöhe beschert. Nun könnte für längere Zeit Ruhe einkehren.

Nach Plänen der Konzernführung soll der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel in dem seit mehr als zwei Jahren andauernden Streit vermitteln. Dabei geht es um höhere Gehälter, die Alters- und Übergangsversorgung der Flugzeugführer sowie die Verlagerung von Teilen des Geschäfts auf den Billigableger Eurowings.

Waigel, der von 2009 bis 2012 als Antikorruptionsbeauftragter für den Siemens-Konzern tätig war und die Deutsche Bank bei der Bemessung ihrer Boni beriet, soll bereits morgen mit Funktionären der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) zu einem ersten Gespräch zusammentreffen. Sollten die Arbeitnehmervertreter den CSU-Politiker und promovierten Juristen als Schlichter akzeptieren, könnte er schon bald die Arbeit aufnehmen.

Ganz so viel wie beim Weltkonzern Siemens dürfte der Anwalt für seinen Zweitjob bei der Lufthansa diesmal wohl nicht verdienen. Damals soll sein Tagessatz rund 5000 Euro betragen haben.