Japan :
Und dann war alles nur ein „Missverständnis“

Von Carsten Germis, Tokio
Lesezeit: 3 Min.
Autsch: Taro Aso zieht seinen gewagten historischen Vergleich zurück.
Der japanische Finanzminister nannte in einer Rede die Nationalsozialisten als Vorbilder für eine gelungene Verfassungsreform. Die Empörung, die Taro Aso entgegenschlug, lässt ihn jetzt zurückzucken.

Japans stellvertretender Regierungschef hat sich überraschende politische Lehrmeister gesucht: die deutschen Nationalsozialisten. Die „Tokio Shinbun“, eine Tageszeitung in der japanischen Hauptstadt, hat jetzt an den Tag gebracht, dass Finanzminister Taro Aso ausgerechnet die Nazis und ihre politische Taktik bei der japanischen Verfassungsreform kopieren möchte. Regierungschef Shinzo Abe, dessen Pläne, Japans Grundgesetz umzuschreiben, auch im eigenen Land nicht auf ungeteilte Zustimmung stoßen, und die Regierung sollten sich doch die Nationalsozialisten von 1933 zum Vorbild nehmen, erklärte Aso auf einem Seminar zu Wochenbeginn.

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