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Air-Berlin-Aktionär Etihad darf Anteile von Alitalia übernehmen

Air-Berlin-Aktionär Etihad darf bei der italienischen Fluglinie Alitalia einsteigen. Die Rettung des angeschlagenen Mitbewerbers ist jedoch nur unter Auflagen erlaubt. Die EU-Kommission fürchtet steigende Ticketpreise.
Eine Maschine der Fluggesellschaft Alitalia: EU gibt grünes Licht für Rettung

Eine Maschine der Fluggesellschaft Alitalia: EU gibt grünes Licht für Rettung

Foto: MAX ROSSI/ REUTERS

Brüssel - Die italienische Airline Alitalia wird gerettet: Die EU-Kommission hat den Einstieg des Air-Berlin-Aktionärs Etihad bei der angeschlagenen italienischen Fluggesellschaft unter Auflagen genehmigt. Das teilte die Brüsseler Behörde mit. Etihad ist die nationale Fluggesellschaft des Golfstaats Abu Dhabi. Beide Seiten hatten vereinbart, dass Etihad für 560 Millionen Euro 49 Prozent der Alitalia übernimmt.

Die Fluggesellschaften müssen im Gegenzug unter anderem Slots an den Flughäfen Rom Fiumicino und Belgrad an einen neuen Mitbewerber abgeben. Slots sind Zeitfenster, in denen eine Fluggesellschaft auf einem bestimmten Flughafen starten und landen darf.

Grund für die Auflage sei, dass Direktverbindungen zwischen den beiden Hauptstädten bislang nur von Alitalia und der - von Etihad kontrollierten - Fluggesellschaft Air Serbia angeboten würden. Dadurch drohe ein Monopol und damit auch ein Preisanstieg bei Ticketpreisen.

Bis 2017 will Etihad insgesamt 1,2 Milliarden Euro bei Alitalia investieren. Das sagte der italienische Verkehrsminister Maurizio Lupi im August. Von da an soll die italienische Fluglinie Gewinn machen - das ist dem Unternehmen in seiner 68-jährigen Geschichte nur selten gelungen.

Die arabische und die italienische Airline hatten im Juni vereinbart, dass Etihad bei Alitalia einsteigt. Die italienischen Gewerkschaften hatten dem Deal zugestimmt. 2000 Jobs sollen bei Alitalia gestrichen werden. Dieser Schritt sei "schmerzhaft, aber notwendig", hatte Alitalia-Chef Gabriele Del Torchio im Juni erklärt. Die Entscheidung sichere jedoch mehr als 11.000 Arbeitsplätze.

isa/dpa/AFP